Montag, 7. September 2009

800 afghanische Wahllokale existierten nur auf Papier

Westliche Diplomaten bestätigen, es gab massiven Wahlbetrug in Afghanistan, wie die New York Times berichtet. Die meisten Betrügereien wurden zu Gunsten von amtierenden Präsidenten Hamid Karzai verübt. Obwohl diese Tatsache schon vom ersten Tag der Wahl letzten Monat gemeldet wurde, siehe meinen Bericht "Die Wahlen in Afghanistan sind eine Komödie", übersteigt das Ausmass des Betrugs jede Vorstellung sogar der abgeklärtesten Skeptiker.

Laut Offiziellen haben 800 Wahllokale, das sind 15 Prozent der Gesamtzahl, gar nie geöffnet sondern existierten nur auf dem Papier. Trotzdem haben diese Lokale tausende Stimmen gemeldet und es ist nicht überraschend, dass Karzai bei den fiktiven Wählern sehr gut abschnitt.

In einigen Provinzen war das sogenannte Stopfen von Wahlurnen so massiv, Karzai bekam 10 mal mehr Stimmen als Wähler überhaupt an die Urne gingen. Obwohl Offizielle bisher 447 Wahllokale disqualifiziert haben, ist diese Zahl nur ein Tropfen auf dem heissen Stein im Vergleich zur was Experten einen „Massenwahlbetrug“ nennen.

Dieser neueste Bericht wird die Behauptungen von Obamas Abgesandten für Afghanistan und Pakistan Richard Holbrook schwer untergraben, die Wahlen in Afghanistan waren ein „grosser Erfolg“ und Hinweise auf Betrug „passieren in jeder Demokratie.

So so, in jeder Demokratie passiert Wahlbetrug. Danke für die Bestätigung. Da spricht Holbrook wohl aus Erfahrung im eigenen Land, als George W. Bush 2001 und 2004 nur durch Wahlfälschung US-Präsident wurde. Der notorische Verbrecher Holbrook war als US-Botschafter in Deutschland in den 90ger Jahren die treibende Kraft hinter der NATO-Osterweiterung und der Hauptfadenzieher des Balkankriegs der NATO.

Es ist eindeutig, die Wahlen in Afghanistan sind eine von den NATO-Staaten inszenierter Farce, um die westliche Marionette Karzai an der Macht zu halten. Die Afghanen hatten ja gar keine wirkliche Wahl, denn die grösste politische Kraft des Landes die Taliban standen nicht auf dem Wahlzettel.

Sollte Karzai wieder zum Präsidenten erklärt werden, dann hat er überhaupt keine Legitimation durch das afghanische Volk, ist nur durch massiven Wahlbetrug dazu gekommen, der von der NATO gedeckt wird. Damit liefert man den Taliban noch mehr Argumente für ihren Kampf gegen die fremden Besatzungstruppen.

Bei diesem Vorgehen ist es mehr als eine Frechheit wenn der Westen von Wahlbetrug im Iran spricht und wochenlang über die Medien ein riesen Geschrei macht, selber aber in Afghanistan einen durchführt. Die Heuchler wie Merkel, Brown, Sarkozy und Obama sollten ihren Mund halten und den Dreck vor der eigenen Tür zuerst kehren.

Update 8.9.09 - Die von der UNO unterstützte Wahlprüfungskommission hat heute Dienstag eine Neuauszählung der afghanischen Präsidentwahl angeordnet und sagt, es gebe "überzeugende Beweise für einen Betrug." Insgesamt sind 720 Betrugsanzeigen bei der Kommission eingegangen. Daoud Ali Najafi, oberster Wahloffizieller der unabhängigen Wahlkommission sagte, die Nachzählung könnte "zwei oder drei Monate" dauern. Die Resultate von 92 Prozent der Wahllokale zeigen, Karzai hat 54,1 Prozent der Stimmen, was ihm zum Sieger machen würde gegenüber seinen grössten Rivalen Abdullah Abdullah.

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