Freitag, 30. Januar 2009

United Bandits of Switzerland

... ist die neue Abkürzung für die UBS

In der Schweiz rumort es in der Bevölkerung. Seit bekannt wurde, dass die UBS ihren Angestellten gegen 2 Milliarden Franken an Boni für ihre Leistung 2008 auszahlen will, nachdem sie bereits 11 Milliarden letztes Jahr für 2007 verteilte, hagelt es Proteste. Arroganz, Abzockerei, kein Anstand: Die Mehrheit der Menschen äussert eine klare Meinung – so nicht, UBS!

Ausdruck der Wut, Farbbeutel auf die UBS-Filiale heute in Zug:


Viele Bürger meinen, es ist eine Unverschämtheit solche unfassbaren Summen den Angestellten und hauptsächlich dem Kader zu geben, die den Fastzusammenbruch der Bank verursacht haben, obwohl der Steuerzahler dafür als Retter zur Kasse gebeten wurde.

Noch unverschämter und eine Frechheit, sind die Aussagen von den Oberbankstern, die diese Bonizahlungen auch noch verteidigen. Der Präsident der Schweizer Nationalbank Jean-Pierre Roth sagte gestern am Rande des WEF, "Leistungen müssen honoriert werden" und "sie haben es sich verdient". Oder Walter Kielholz, Verwaltungsratspräsident der CS und Vizepräsident der Swiss Re, sagte ebenfalls in Davos, ohne Boni laufen den Banken die guten Leute davon.

Welche guten Leute? Die welche die Katastrophe angerichtet haben? Alleine in den letzten 12 Monaten 40 Milliarden an Abschreibungen verursachten? Den Wert der UBS-Aktie um fast 80 Prozent zerstörten? Und jetzt sollen die auch noch belohnt werden, aus Steuergeldern? Geht's noch? Die sollten sich was schämen und den Mund halten, ihre ungerechtfertigterweise erhaltenen Boni wieder zurückzahlen.

Wenn die arroganten Pinkel, die sogenannten Götter der Finanzbranche, die Experten die alles besser wissen, und auf uns Normalbürger, die echt arbeiten müssen, herabschauen, ihr Versagen nicht schmerzhaft im Geldbeutel spüren, sondern auch noch eine Belohnung erhalten, dann werden sie sich nie ändern und im Spielkasino munter weiter zocken.

"Hey, wir verarschen alle, können machen was wir wollen, der Staat rettet uns immer, und wir bekommen auch noch dicke Kohle dafür!"

Nachdem der Bund die UBS im Notverfahren mit fast 70 Milliarden retten musste, zeigen diverse Umfragen, dass kaum eine Mehrheit der Bevölkerung dies unterstützen würde. Der Bundesrat hat ganz klar gegen den Volkswillen gehandelt. Umfragen besagen, dass Herr und Frau Schweizer die Grossbank als "eher wenig" oder "überhaupt nicht vertrauenswürdig" erachten. Und die Markenstudie des Werbekonzerns Advico Young & Rubicam stellte fest, dass das Vertrauen in den Brand UBS innert eines Jahres um 66 Prozent abgesackt ist.

"Die Vertrauenswürdigkeit der Bank ist stark beschädigt", sagt der Kommunikationsexperte Marcus Knill, "und verlorenes Vertrauen kann leider selten neu erworben werden."

Ich kenne das Gegenargument der Schönredner, "aber die kleinen Angestellten können nichts dafür, die rechnen mit dem Bonus". Ja, ich kenne einige aus der UBS, die schon lange sich nicht mehr mit der Politik der Bank identifizieren können und die Konsequenzen gezogen haben. Sie wollten nicht mehr Teil dieses perversen Systems sein. Jeder dort weis was läuft, immer schön des Geldes wegen mitmachen und wegschauen gilt nicht.

Die UBS ist schon lange keine Schweizer Bank mehr, mit einer konservativen, seriösen und soliden Politik, sondern ist zu einer amerikanisierten globalen Zockerbude verkommen, die nur von Grössenwahn, Gier und Profit gesteuert wird. Dabei hat sie sich völlig übernommen. Sie ist ein Klumpenrisiko für die Schweiz geworden, welches für das Land nicht mehr verkraftbar ist. Denn eins ist sicher, das dicke Ende kommt noch, die 70 Milliarden vom Steuerzahler waren erst der Anfang.

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