Montag, 5. Januar 2009

Israel will keine Zeugen für seine Verbrechen

Vor was hat Israel Angst? Wenn sie sich so verhalten wie sie mit ihrer Propaganda es laufend verkünden, es werden keine Zivilisten getötet und sie üben jede Anstrengung um die palästinensische Bevölkerung zu schützen, es geht nur um militärische Ziele und um die Vernichtung der Hamas, warum dürfen die internationalen Medien, Journalisten und Kamerateams nicht nach Gaza und über das Kriegsgeschehen unabhängig berichten? Was hat Israel zu verstecken?

Alles was wir hören und sehen, was die westlichen Medien zeigen und sagen, stammt nur aus einer Seite, wird vom israelischen Propagandaministerium kontrolliert, genehmigt und verbreitet. Diese Zensur ist nicht das Verhalten eines Rechtsstaates, der angeblich „einzigen Demokratie“ im Nahen Osten (lach). So benimmt sich eine Diktatur, eine die etwas zu verbergen hat, die Verbrechen begeht, die wir nicht sehen sollen. Aber diese Doppelmoral sind wir von Israel gewöhnt.

Durch das Fernhalten der Medien als Zeugen, kann das israelische Militär machen was es will und niemand sieht es. Sie sagen ganz alleine was angeblich passiert. Kriege finden in den Medien statt, was darf die Weltgemeinschaft wissen, welches Bild sollen die Menschen sich machen, wer ist der Gute und wer der Böse. Was tatsächlich passiert ist nicht wichtig, sondern nur wie der Krieg im Fernsehen dargestellt wird.

Die gleiche Taktik haben wir im Georgien-Konflikt gesehen. Wer den Krieg angefangen hat, wer der wirkliche Aggressor war, wer die Zivilisten in Südossetien abgeschlachtet hat, haben vom ersten Tag an nur die Blogs und alternativen Medien berichtet, in dem sie die Aussagen von betroffenen Zeugen veröffentlichten. Die Mainstream-Medien haben nur die Propagandalügen von Georgien und Shakashvilli als Täter eins zu eins verbreitet.

Es war ja niemand von denen im Kriegsgebiet. Die Journaille wurde ferngehalten, sassen in den Cafés in Tiflis und haben die TV-Bilder und passenden Texte der Georgier übernommen. Genau wie jetzt auch nur die israelische Version des Krieges gesendet wird. Hamas und die palästinensischen Zivilisten haben keine Stimme, können nicht ihre Seite des Abschlachtens darstellen.

Verbanne die Presse, keine Kameras erlaubt, so wird's gemacht.

Ohne einen einzigen Journalisten Vorort wissen wir nichts, müssen wir die einseitigen Berichte der Israelis uns anhören, die sicher sehr ausgewogen und unparteiisch sind. Wenn den Reportern der Zugang nach Gaza erlaubt wäre, könnten sie die Wahrheit von der Lüge trennen, könnten sie das wirkliche Geschehen beobachten und uns mitteilen. Aber das dürfen sie nicht. So viel zur Einstellung Israels zur Pressefreiheit, eine angebliche Demokratie.

Aber wir wissen, der Grund für diese Zensur und Verheimlichung der Geschehnisse ist, weil Israel ein völkerrechtswidrigen Krieg gegen die palästinensische Bevölkerung führt. Wir sollen nicht die Auswirkungen der massiven Bombardierung sehen, die verstümmelten und zerfetzten Leichen der Männer, Frauen und Kinder. Das könnte die Menschen auf der Welt auf den Gedanken bringen, Israel ist gar kein unschuldiges Opfer, wie sich selber immer mitleidsvoll darstellen, sondern ein verbrecherischer brutaler Täter, und das zionistische Regime, eine Bande von Massenmördern.

Was wir auch nicht wissen dürfen, sind die Verluste auf israelischer Seite. Das ist ein Staatsgeheimnis, würde das Image der angeblich unüberwindbaren und besten Armee der Welt beschädigen.

Aber dieses Bild wurde spätestens seit dem Einmarsch des Libanon 2006 durch Israel sowieso zerstört. Die Hisbollah hat ihnen eine Lektion erteilt und eine empfindliche Niederlage beschert, welche die israelische Armee und die Regierung zähneknirschend zugeben musste. Es wurde auch eine parlamentarische Untersuchung durchgeführt, um den Grund für diese Schlappe herauszufinden.

Nur der Grund ist ganz einfach, ein asymmetrischer Krieg ist durch eine hightech Armee nicht gewinnbar, speziell wenn man in fremdes Territorium einmarschiert und deshalb die Bevölkerung gegen sich hat, weil man nur durch massive Brutalität, Zerstörung und Tötung von Zivilisten, seine Frustration aus der Übermacht wirken lassen kann. Genau so wie jetzt in Gaza. Goliath gegen David.

Diese Zensur der Berichterstattung ist massiv. So kann zum Beispiel der Korrespondent für das Schweizer Fernsehen André Marty nicht die Wahrheit berichten, obwohl er seit Jahren im Krisengebiet in Nahost tätig ist. Er steht an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen und darf nichts sagen.

Genau so wie alle anderen westlichen Korrespondenten, die sich am Grenzzaun zu Gaza die Füsse platt stehen und nur aus der Ferne die Einschläge der israelischen Bomben und Granten beobachten können. Was für verherende Auswirkung diese Waffen auf die Zivilbevölkerung haben, dürfen sie nicht sehen.

So erzählte Marty heute Abend den Schweizer Zuschauern, "Seit anderthalb Stunden hören wir heftige Explosionen und wir stehen doch immerhin anderthalb Kilometer von der Grenze entfernt". Marty beantwortete damit die Frage von 10 vor 10-Moderator Stephan Klaproth, was er denn über den Konflikt sagen könne. "Dies zeige, dass der Widerstand der Hamas weiterhin ungebrochen sei und es scheine, dass es zum ersten Mal zu direktem Feindkontakt zwischen den Hamas-Extremisten und israelischen Soldaten gekommen sei."

Er erzählte weiter, "Dann bereiten sich offenbar viele Spitäler im Süden Israels auf die vielen Verletzten vor." Hier bricht Marty ab mit den Worten "mehr darf ich Ihnen dazu allerdings nicht sagen, auch nicht zu toten israelischen Soldaten, da ich der israelischen Militärzensur unterliege, und den Verlust meiner Akkreditierung riskiere, falls ich hier in die Details gehen würde."

Also, die Reporter haben Angst zu erzählen was sie wissen, dürfen nicht sagen was sie sehen, verletzte und getötete israelische Soldaten die aus Gaza zurückkommen, dass die Hamas sich wehrt, sonst können sie gleich einpacken und nach Hause gehen.

"Israel hat den Zugang für Medien noch nie derart eingeschränkt und sollte sich schämen", sagt der Bürochef der New York Times in Jerusalem, Ethan Bronner. "Es spricht allen Grundsätzen Hohn, nach denen es selbst leben will." Die Regierung in Jerusalem hingegen erklärt, es würde die Sicherheit der Grenzbeamten gefährden, wenn internationale Reporter in den Gazastreifen gelassen würden. Kritiker hingegen erklären, die Regierung wolle nur die Berichterstattung zu ihren Gunsten kontrollieren.

Was mit den Journalisten passiert, ist faktisch ein Arbeitsverbot.

Diese Drohung des Verlustes der Akkreditierung durch Israels steht im Raum. Das heisst, die Nachrichten die wir über die Medien hören sind komplett zensiert, ist nur das was die Israelis der Welt glauben lassen wollen. Die Berichterstattung aus den westlichen Medien ist reine Desinformation und Propaganda, von Israel gesteuert.

Das oberste Gericht hat in einem Urteil die israelische Regierung aufgefordert, endlich die Grenzen zum Gaza-Streifen für Journalisten zu öffnen. Die Regierung von Olmert, Barak und Livni ignorien dieses Gerichtsurteil. Trotz Richterspruch bleiben ausländische Journalisten aus dem Gaza-Streifen ausgesperrt. "Berichtet lieber über die armen Kinder in den Bunkern im Süden Israels“, meint der Chef des Government Press Office, des israelischen Ministerium für Wahrheit.

Israel will keine Zeugen für seine Verbrechen, die welche sie an den Palästinensern, aber auch an den eigenen Soldaten begeht, in dem sie ihre Jugend in einen illegalen Krieg schickt, mit dem Auftrag, Zivilisten zu ermorden.



Interview mit André Marty: "Ich bin einem israelischen PR-Konzert ausgesetzt".

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