Donnerstag, 19. Februar 2009

Greenspan: Es ist notwendig die Banken zu verstaatlichen

Der ehemalig US Zentralbankchef (FED) Alan Greenspan sagte am Dienstag, dass die globale Rezession “sicher die längste und tiefste” seit 1930 sein wird, und er fügte hinzu, dass das gerade verabschiedete Rettungsprogramm von Obama (Troubled Asset Relief Program) nicht genügt, um die gigantische Lücke im Finanzsystem zu überbrücken.

Seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September, sind wir mit rapiden und unaufhörlichen düsteren Statistiken konfrontiert worden, die ich je gesehen habe”, sagte Greenspan bei einem Treffen des Economic Club of New York, wie hier zu lesen ist.

Greenspan beschrieb später die aktuelle Krise als “einmaliges Jahrhundertereignis.”

Greenspan vermied seine Hauptrolle in diesem Desaster zu erwähnen, obwohl ihn viele Experten für den Urheber für die Krise halten, weil er sich vehement für die Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes einsetze, welches Bill Clinton 1999 aufhob, und er die Politik des billigen Geldes verfolgte, mit der die Hypothekenblase angetrieben wurde. Er schob die Schuld auf den Mangel der Finanzmärkte sich selber zu regulieren.

Die ganze ausgeklügelte Mathematik und die Computermodelle ruhen auf einer zentralen Prämisse: dass das aufgeklärte Selbstinteresse der Eigentümer und Manager der Finanzinstitutionen, sie einen genügenden Puffer gegen Zahlungsunfähigkeit aufbauen lassen würde, in dem sie aktiv das Kapital und die Risikopositionen überwachen”, sagte der ehemalige FED-Chef. Diese Prämisse versagte im Sommer 2007 und er sagte, darüber war er “sehr bestürzt.”

Zur Erinnerung, am 14. Juni 2007 veröffentlichte ich den Artikel mit der Überschrift “Jetzt amtlich: Die amerikanische Wirtschaft stürzt ab”. Jeder im Finanzmarkt der offene Augen hatte musste an Hand der Signale ab dann erkennen, die Katastrophe wird passieren. Ich zog damals die eigenen Konsequenzen, aber lief bei vielen auf taube Ohren und wurde als Schwarzmaler hingestellt. Greenspan bestätigt nun mit seiner Aussage den Zeitpunkt, ab wann der Absturz begann. Das viele sogenanten Finanzexperten, Wirtschaftsweisen und Politiker nun behaupten, das war alles nicht vorhersehbar, zeigt sie sind unfähig und haben keine Ahnung.

In einer anderen untypischen Aussage für Greenspan erzählte er der Financial Times, dass er die Verstaatlichung der Banken befürwortet.

Es ist notwendig, vorübergehend einige Banken zu verstaatlichen, damit eine schnelle und ordentliche Restrukturierung möglich wird”, sagte er. “Ich akzeptiere, dass einmal im Jahrhundert muss man das machen.”

Die Verstaatlichung würde “der Regierung erlauben, den Giftmüll an Papieren in eine Bad Bank zu verschieben, ohne der Problematik wie man dieses bewertet.”

Diese Aussage ist eine totale Kehrtwende für die Befürworter der freien Marktwirtschaft. Willkommen im neuen Sozialismus.

Interessant ist, dass noch jemand anders Mitte 2007 wusste, der Markt wird abstürzen und deshalb alles verkauft hat. Die Veröffentlichung aller Finanzangaben von Hillary Clinton zeigen, dass sie ihren gesamten Wertpapierbestand von $20 Millionen im Mai 2007 verkaufte. Ihr Timing war damit perfekt, kurz vor dem Höhepunkt des Dow mit 14'164 (aktuell 7555). War die ehemalige First Lady und jetzige US-Aussenministerin eine clevere Investorin mit dem richtigen Riecher oder hatte sie Insiderinformationen? Hier eine Liste der Aktien von Firmen die Hillary als Senatorin für New York damals besessen hat. Natürlich gab es keinen Interessenskonflikt, nein überhaupt nicht ...

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