Donnerstag, 19. November 2009

Geheimes CIA Gefängnis in Litauen war ein Reiterhof

Wie der US-Fernsehsender ABC berichtet, hat die CIA eines ihrer Geheimgefängnisse in Osteuropa in einem exklusiven Reiterhof in Litauen ausserhalb der Hauptstadt Vilnius betrieben, wie ein litauischer Regierungsbeamter und ein ehemaliger US-Geheimdienstexperte bestätigen.

Wo vorher reiche Litauer ihre Pferde ritten und im Café einen Drink zu sich nahmen, baute die CIA einen Betonbunker, in dem sie harsche Verhöre und Folter mit bis zu acht angeblichen Al-Kaida Mitgliedern durchführte.

"Die Aktivitäten in diesem Gefängnis waren illegal," sagte der Menschenrechtler John Sifton. "Dabei wurden verschiedene Methoden der Folter angewendet, wie Schlafentzug, zwangsweises Aufrechtstehen, schmerzhafte und stressige Körperhaltungen."

Litauische Offizielle haben ABC News entsprechende Dokumenten übergeben, aus denen hervorgeht, die CIA benutze die Tarnfirma Elite LLC welche das Grundstück im Jahre 2004 erwarb, um ihr Geheimgefängnis zu errichten.

Litauen erlaubte das CIA-Gefängnis nachdem Präsident George W. Bush das Land im Jahre 2002 besuchte und die Unterstützung für den Beitritt Litauens in die NATO versprach.

"Neue Mitglieder der NATO waren so dankbar für die Rolle welche die USA bei der Aufnahme in die Organisation spielte, sie waren während dieser Zeit bereit alles zu tun was die USA verlangte," sagte der ehemalige Antiterrorexperte des Weissen Haus Richard Clark, der jetzt für ABC als Berater arbeitet. "Sie waren willig zu gefallen und kooperierten eifrig in Sicherheits- und Geheimdienstsachen."

Der litauische Präsident Dalia Grybauskaitė lehnte eine Stellungsnahme und ein Interview gegenüber ABC ab.

Neben Litauen hat die CIA auch Geheimgefängnisse in Polen und Rumänien errichtet, dann in ihren Augen verdächtige Al-Kaida Terroristen von der Strasse weg entführt und dort hin verfrachtet, um sie mit Folter zu verhören.

Bis zum März 2004 war der Reiterhof und das Café im Eigentum einer einheimischen Familie. Das Anwesen liegt in der Ortschaft Antavilis versteckt im Wald, 20 Kilometer nordöstlich von Vilnius, in der Nähe eines Villenviertels wo viele Mitglieder der Regierung leben.



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