Montag, 1. Juni 2009

Der GM-Konkurs dient nur den Banken und die Arbeiter werden betrogen

Nach 101 Jahren Firmengeschichte hat General Motors am 1.6.2009 Insolvenz angemeldet, wie ich bereits am 26. April im Artikel: "Goodbye General Motors, ab in den Bankrott" angekündigt habe. Es ist aber nicht die grösste Pleite in der US-Geschichte. Hier eine Übersicht die zeigt, die Hälfte der grössten Konkurse fand in den letzten 12 Monaten statt:

1. Lehman Brothers, 15. September 2008, Vermögen: 691,1 Milliarden Dollar

2. Washington Mutual, 26. September 2008, 327,9 Milliarden Dollar

3. WorldCom, 21. Juli 2002, 103,9 Milliarden Dollar

4. General Motors, 1. Juni 2009, 91,05 Milliarden Dollar

5. Enron, 2. Dezember 2001, 65,5 Milliarden Dollar

6. Conseco, 17. Dezember 2002, 61,4 Milliarden Dollar

7. Chrysler, 30. April 2009, 39,3 Milliarden Dollar

8. Thornburg, 1. Mai 2009, 36,5 Milliarden Dollar

9. Pacific Gas and Electric, 6. April 2001, 36,1 Milliarden Dollar.

10. Texaco, 12. April 1987, 34,9 Milliarden Dollar.

aus BankruptcyData.com

GM gehört jetzt dem US-Steuerzahler

Die neue Abkürzung für GM lautet: Government Motors ... Obama hat einen Sanierungsplan vorgestellt, in dem die US-Regierung 60 Prozent an GM übernimmt. Sie will auch GM mit weiteren 30 Milliarden Dollar schnell auf die Beine helfen. Obama kündigte die weitere Finanzspritze zur Restrukturierung an. GM hat bislang bereits fast 20 Milliarden Dollar Staatshilfe von Washington erhalten. Kanada will 9,5 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen.

Wie diese Übernahme von GM durch den Staat und noch mehr Geldverschleuderung das Problem des Autobauers lösen soll, ist mir ein Rätsel. Deswegen werden die Modelle von GM nicht für die Konsumenten attraktiver und es findet kein Kaufrausch statt. Was soll mit den Hunderttausenden Fahrzeugen die auf Halde liegen und niemand will passieren? Wie will man die generelle Ursache des Niedergangs beheben? Niemand will mehr typische amerikanische Autos und GM, Chrysler und Ford sind Dinosaurier die zum Aussterben verurteilt sind.

Aber es geht um was ganz anderes ... es geht nicht um die Rettung der amerikanischen Autoindustrie, sondern um die Rettung der Banken, ... wie immer.

Der Konkurs dient nur den Banken und die Arbeiter werden betrogen

40,000 der 60,000 Arbeiter die bei GM einer Gewerkschaft angehören werden einfach über Bord geworfen und davon profitiert Jamie Dimon, wie der bekannte investigative Journalist Greg Palast schreibt. Während die GM-Arbeiter ihre Pensionsansprüche, Alterskrankenversicherung, Arbeitsstelle und ihre lebenslangen Spareinlagen verlieren; die Aktionäre einen gigantischen Verlust verbuchen und viele der Lieferanten leer ausgehen, werden einige priviligierte Schuldner - angeführt von Morgan und Citibank - wahrscheinlich 100 Prozent ihrer Kredite zurückbekommen, sagenhafte 6 Milliarden Dollar. Dimon ist der Chef von JP Morgan Chase, und wer hätte es anders erwartet, eine Rockefeller Bank. Der gewinnt einfach immer.

Palast schreibt, die Art und Weise wie die Banken die $6 Milliarden Bonanza erhalten ist einfach illegal und er riecht eine Ratte. Diese heisst Steven Rattner 56 und ist Barack Obama's "Autozar' - der Mann der den Konkurs von GM befohlen hat.

Normalerweise wenn eine Firma pleite geht, dann müssen alle einen Verlust tragen: die Arbeiter, die Aktionäre und die Kreditgeber, und alle müssen sich was an Werten übrig ist teilen, so ist das Konkursrecht. Was in Amerika normalerweise passiert, die Arbeiter behalten ihre Rentenansprüche, welche sie aus ihrem Lohn einbezahlt haben und in ihrem Namen als Guthaben geführt werden.

Aber nicht so diesmal. Stevie die Ratte hat einen anderen Plan für GM; er klaut die Pensionskassengelder und zahlt damit Morgan und Citi aus, sagt Palast.

Hier das Vorgehen: Rattner verlangt, dass der Konkursrichter die Gelder welche GM den Arbeitern für die Krankenversorgung bei einer Pensionierung schuldet einfach ausradiert wird. Das Guthaben wird in GM-Aktien umgewandelt, also Bargeld in wertloses Papier, 17 oder 25 Prozent des ursprünglichen Wertes ... nur wie sollen die Arbeiter mit Aktien einer bankrotten Firma ihre Krankheitskosten bezahlen?

Während die Lieferanten und die Arbeiter abgespiesen werden, will Rattner, dass die Citibank und Morgan die volle Summe von $6 Milliarden sofort in Bar bekommen.

Der ehemalige "Juraprofessor" Barack Obama sollte es wissen, Pensionskassengeld aus einem Konkurs zu nehmen ist illegal. Das Guthaben gehört nicht der Firma, sondern den Arbeitern, genau wie das Geld der Kunden auf einem Bankkonto nicht der Bank gehört.

Aber die Obama-Regierung ignoriert das Gesetz und will die Gelder der Arbeiter den Banken geben. Wenn das Schule macht und in Zukunft als Präsedenzfall dient, dann werden alle notleidenden Firmen in Amerika auch in die Kasse greifen und sich mit den Pensionsgeldern der Arbeiter und Angestellten sanieren.

Aber Rattner hat in der Vergangenheit bereits kriminelle Räder mit Autofirmen gedreht. Er war bei Cerberus beteiligt, die Investmentfirma der Chrysler gehörte. Cerberus bekam Chrysler geschenkt, erhielt sogar von Daimler-Benz Milliarden, nur damit sie es los werden, und Cerberus ging danach her, behielt das Geld und schmiess die bankrotte Leiche von Chrysler dem US-Steuerzahler in den Schoss. Ausserdem war er bei den Banken Lehman Brothers, Morgan Stanley und Lazard als Spezialist für "Fusionen und Übernahmen" engagiert. US-Finanzminister Timothy Geithner hat ihn als Finanzberater geholt.

Cerberus ist übrigens der Name des Höllenhund der griechischen Mythologie, der dreiköpfige Hund welcher das Tor zur Hölle bewacht. Nebst einem Schlangenschwanz trug er noch Schlangenköpfe auf dem Rücken. Also subtil sind diese Verbrecher gerade nicht.

Laut Palast hat Stevie die Ratte seine Beteiligung am Höllenhund abgegeben, aber er ist immer noch mit einem anderen Laden von Leichenflederern involviert, mit Namen Quadrangle Hedge Fund. Das Vermögen von Rattner beläuft sich auf eine halbe Milliarde Dollar. Das ist Obamas Held der Arbeiterklasse, der als Retter von GM verkauft wird.

Wenn man ein Geschäft führen würde, in dem man in die Pensionskasse der Arbeiter greift, dann würde man normalerweise im Gefängnis landen. Wie Palast sagt, Stevie die Ratte mach nichts anderes als den grossen Strassenraub der Pensionen, und es ist nicht weniger eine Straftat, nur weil Präsident Obama das Fluchtauto fährt.

Ab Morgen soll dieser Werbespot über die "Wiedergeburt" von GM im TV laufen:


Immer noch aktuell: "Wer profitiert vom Crash"

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.