Montag, 16. März 2009

Weniger Autos auf den Strassen Amerikas

Ein Zeichen wie schlecht die Situation in Amerika ist, speziell für die Autoindustrie, die Anzahl Autos auf den Strassen wird das erste Mal seit mehr als 50 Jahren zurückgehen. Und es sind nicht nur einige tausend Fahrzeuge weniger, sondern der Rückgang geht in die Millionen.

Im letzten Jahr ist die Menge an Fahrzeugen auf den Strassen der USA noch um 1.3 Millionen gestiegen, 15.3 Millionen wurden neu verkauft und 14 Millionen verschrottet. In diesem Jahr sagen Analytiker, wird die Anzahl Neufahrzeuge nur noch 10 Millionen sein. Wenn die Amerikaner weiter ihre alten Autos loswerden, weil sie es sich nicht mehr leisten können, dann werden ca. 4 Millionen weniger auf den Strassen herumfahren. So ein Rückgang hat es seit dem II. Weltkrieg nicht gegeben.

Heisst es bald BUS ONLY?

Angesichts wachsender Angst um ihre Arbeitsplätze schaffen Millionen US-Bürger offenbar ihre Autos ab. Die Zahl der angemeldeten Wagen dürfte bis zum Sommer 2009 um 1,6 Prozent auf 238,3 Millionen Stück zurückgehen, erwartet das Marktforschungsunternehmen Polk einem Bericht des TV-Senders CNN zufolge.

Künftig werde manche Familie auf Zweit- oder Drittwagen vermutlich verzichten, erwartet Polk-Berater Dave Goebel CNN zufolge. "Die Leute haben erkannt, dass sie zu viele Autos besassen und besinnen sich auf das Nötige." Der Markt werde länger darunter zu leiden haben.

Die einheimischen Marken verkaufen nur noch die Hälfte.

Der schwer angeschlagene Konzern General Motors beispielsweise setzte auf dem heimischen Markt zuletzt 50 Prozent weniger Pkw ab als im Februar des Vorjahres. GM kündigte dann auch prompt eine Produktionsdrosselung um rund 34 Prozent im zweiten Quartal an. Und Ford verkaufte 48,4 Prozent weniger Fahrzeuge als vor Jahresfrist.

Das Abssatzminus der deutschen Hersteller rangiert unter dem Strich zwischen 12 und 35 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresmonat. Weltmarktführer Toyota verkaufte im Februar in Amerika zuletzt sogar fast 40 Prozent weniger Autos.

Genau wie in der amerikanischen Immobilienbranche ist auch in der Autobranche die Blase geplatzt, sagt Joe Baker, ein Industrieberater. Die Verkaufszahlen für Neufahrzeuge werden in den nächsten Jahren bei 10 Millionen pro Jahr verharren, einfach weil es weniger Bedarf gibt und die Menschen sich anders besinnen. Der radikale Einschnitt könnte für die Autoindustrie aber auch für die ganze mobile Gesellschaft langfristig gravierende Folgen haben.

Aus Mangel an Käufern gehen nagelneue Autos direkt auf Halde:

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