Samstag, 21. März 2009

Neue Studie warnt vor Unruhen

Eine Welle von sozialen Unruhen werden in den nächsten zwei Jahren rund um die Welt die Wirtschaft vieler Länder beeinträchtigen und dessen Regierungen stürzen, warnt die Economist Intelligence Unit.

Die Weltwirtschaftskrise stürzt die Menschen zunehmend in Not, sie verlieren ihren Arbeitsplatz, dadurch ihr Einkommen und ihr zu Hause. Aus dieser Situation werden massive Proteste der Bevölkerung erwartet, wie bereits in Griechenland, baltische Staaten, Bulgarien und Rumänien gesehen. Die Forschungsabteilung der Wirtschaftszeitschrift The Economist hat das Risiko für Unruhen in den Ländern analysiert und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

Von den 165 untersuchten Ländern werden 95 mit einem hohen oder sehr hohen Risiko beurteilt. 53 haben ein mittleres Risiko, sind aber weit entfernt von sozialen Frieden. Nur 17 Länder haben ein niedriges Risiko.

Den Bericht und die Rangfolge kann man hier einsehen.

An erster Stelle als Kandidaten für eine Rebellion stehen Zimbabwe, der Tschad, die Republik Kongo, Kambodscha und der Sudan. Unter den ersten 27 mit hohem Risiko sind die europäischen Länder Ukraine, Moldavien und Bosnien/Herzegovina.

Mit Risiko beurteilt werden Spanien, Frankreich, USA, Irland, Grossbritannien und Italien.

Deutschland steht an 150 Stelle im niedrigen Feld. Interessant ist, dass China und der Iran auch in die Kategorie mit niedrigem Risiko aufgeführt werden.

An unterster Stelle der europäischen Länder mit geringem Risiko finden sich die Schweiz, Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen. Die Situation kann sich aber schnell ins Negative ändern, wenn die Arbeitslosenzahlen in den zweistelligen Bereich kommen.

Der weltweite Absturz der Wirtschaft wird in vielen Ländern ernsthafte sozialen Unruhen auslösen, wenn die Arbeitslosigkeit weiter so extrem steigt. Speziell die Ressentiments gegenüber ausländischen Arbeitskräften könnte für Aufstände sorgen. Laut einer Umfrage durch die Financial Times/Harris in Grossbritannien, sind 80 Prozent der Erwachsenen der Meinung, Immigranten sollen in ihre Heimatländer zurückkehren, wenn sie keinen Job mehr haben.

Durch die Schliessung vieler Betriebe und Verlust des Arbeitsplätze, steigt der Ruf nach Protektionismus, dem Schutz der heimischen Wirtschaft, was aber aus der Krise eine lang anhaltende Depression machen könnte, schreibt der Bericht. Der Zorn wächst rund um die Welt, als Resultat der steigenden Arbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, Rettungsaktionen der Banken, fallende Immobilienpreise und Wertverlust bei den Spareinlagen und Pensionskassen.

Wenn die Menschen merken sie haben nichts mehr und dadurch das Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung die Situation zu stabilisieren verlieren, werden die Proteste massiv zunehmen. Die Unruhen in den letzten Monaten zeigen, dass der globale Wirtschaftsabschwung bereits politische Folgen hatte. Die Regierungen in Island, Lettland und Ungarn wurden durch die Strasse bereits gestürzt. Frankreich erlebt seinen zweiten Generalstreik in diesem Jahr und Sarkozy steht ziemlich unter Druck.

Das ist eine Warnung was an Schlimmen noch kommen könnte. Es gibt die wachsende Sorge über eine mögliche globale Pandemie an Unruhen. Der April könnte ein Entscheidungsmonat sein. Deshalb sorgt vor und denkt darüber nach, wie ihr die schwierigen Zeiten überstehen könnt.

Bei der Gelegenheit möchte ich auf die Aktion "Wir zahlen nicht für eure Krise" hinweisen und der Grossdemo in 10 europäischen Städten am 28.03.09.

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