Dienstag, 17. März 2009

Die Fed hat mit Milliarden ausländischen Zentralbanken geholfen

Seit mehr als einem Jahr hat sich die US Federal Reserve Bank (Fed) wie die Zentralbank der Welt benommen, in dem sie hunderte Milliarden Dollar in das Finanzsystem ausländischer Staaten hineingepumpt hat, um die Liquidität dieser Länder zu erhöhen.

Die ausländischen Zentralbanken haben das Geld aus den USA benutzt, um damit ihre Finanzinstitutionen zu retten. Das Schicksal der Fed ist damit direkt mit dem der wackeligen ausländischen Zentralbanken verbunden.

Dieser Bericht von Huffingtonpost ist etwas überraschend, denn bisher hatte man eher den Eindruck es ist genau umgekehrt, die Fed wird durch das Ausland gestützt.

Jedenfalls berichten die Mainstream-Medien nichts über diese Ausweitung der Rolle der Fed in der globalen Wirtschaft. Wenn das stimmt, dann hat die Fed sich auf Territorium gewagt, welches eigentlich traditionell der Internationale Währungsfonds (IWF) einnimmt.

Dieses Programm setzt die Fed und die anderen Zentralbanken einem grossen Risiko aus. Wenn die geretteten Banken nicht ihre Darlehn zurückzahlen können, werden die ausländischen Zentralbanken gegenüber der Fed dafür geradestehen müssen. Sie müssten dann Geld aufbringen, in dem sie die Schulden verkaufen, … was aber den meisten europäischen Ländern heute immer schwerer fällt … oder die Steuern erhöhen oder die Ausgaben kürzen, alles Aktionen welche die Krise noch verschärfen. Oder die Zentralbanken werden zahlungsunfähig, was dann die Fed mit einem Haufen ausländischer Währungen mit fallenden Wert in Händen lässt.

Der US-Steuerzahler hat bereits ausländische Banken indirekt gerettet, in dem $170 Milliarden in die American Insurance Group (AIG) gepumpt wurde, die am Sonntag verkündete, grosse Beträge wurden an ihre Gegenparteien überwiesen, wie an Societe Generale, Deutsche Bank, Calyon, Credit Suisse, Royal Bank of Scotland und Barclays.

Ich bin über Europa besorgt”, schrieb Paul Krugman am Montag in der New York Times. “Eigentlich mach ich mir über die ganze Welt Sorgen … es gibt keinen sicheren Hafen in diesem wirtschaftlichen globalen Sturm. Aber die Situation in Europa sehe ich sorgenvoller als die in den USA.

Mittlerweile können die EU-Länder ihre gemeinsamen Bonds nicht verkaufen.

Das Programm der Fed summiert sich zu einer echten Grössenordnung. Die neueste Veröffentlichung der Bilanz der Fed zeigt, dass 314 Milliarden Dollar an ausländische Zentralbanken unter einem Währungstauschprogramm (Swap) ausgeliehen wurden. Das ist bereits weniger als die Höchstsumme im Dezember von fast 600 Milliarden Dollar, weil Zentralbanken teilweise ihre Schulden zurückgezahlt haben.

Um die Fed vor einem Verlust durch Kursschwankungen zu schützen, wurde das Geschäft mit der Klausel vereinbart, der Rückkauf der Währungen erfolgt zum selben Kurs wie der Kauf.

In der Bilanz der Fed wird dieser Posten als “Zentralbank Liquiditäts-Swap” aufgeführt. Die Fed hat diesen Tauschhandel nicht versteckt und sogar eine Seite über diese Transaktionen auf ihrem Webauftritt veröffentlicht.

Bei diesen weltweiten Rettungsmassnahmen wurden Zentralbanken aufgenommen, die sonst nicht traditionell in Geschäftsbeziehungen mit der Fed sind. Die Liste laut Fed beinhaltet die Zentralbanken von Australien, Kanada, Dänemark, England, Korea, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Singapore und Schweden.

Das Programm fing im Dezember 2007 an und enthielt nur kleine Swaps mit der Europäischen Zentralbank und der Schweizer Nationalbank.

Am 15. September 2008 meldete Lehman Brothers Konkurs an, was eine Schockwelle durch das ganze globale Finanzsystem schickte und die Kreditmärkte einfror. Während sich die Medien auf die Reaktion der US-Regierung im Inland konzentrierte, … mit den $700 Milliarden Rettungspaket für die Banken … verpassten sie die globalen Massnahmen.

Zwischen 15. September und 1. Oktober hat die USA ihre Swaps mit ausländischen Zentralbanken um $233 Milliarden fast vervierfacht. Zwei Wochen später waren es $398 Milliarden, und eine Woche danach $480 Milliarden. Zwei Monate nach dem Lehman-Konkurs hat die Fed $572 Milliarden geswapped.

Um diese Rettungsaktion zu rechtfertigen, lief das ganze unter dem Motto, wenn der Rest der Welt Bach ab geht, dann ist das sehr schlecht für das US-Finanzsystem.

Der IWF war in dieser Zeit der Krise ziemlich inaktiv, ein Vakuum welches die Fed füllen musste. Der Grund warum Länder lieber mit der Fed arbeiten als mit dem IWF sind die unerwünschten Auflagen die ihnen von dieser Organisation aufgedrückt werden. Ausserdem hat der IWF gar nicht die Reserven um Swaps in dieser Grössenordnung durchzuführen, ausser er fängt selber an Geld zu drucken.

Obwohl die Fed unter Ausschluss der Öffentlichkeit diese Geschäfte macht, sind ihre Entscheidungen grundsätzlich politisch. “Es ergibt sich das Problem, welches Land hilft man und welches nicht. Das ist eine politische Entscheidung”, sagt Dean Baker, ein Ökonom beim liberalen Center for Economic and Policy Research. “Die Tatsache, dass sie gewissen Ländern helfen, schadet den Ländern wo sie es nicht tun, da sie als weniger sicher eingeschätzt werden.

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