Freitag, 2. November 2007

Der deutsche Geheimdienst ist am Irakkrieg schuld

Die US Fernsehsendung „CBS 60 Minutes“ hat den Mann identifiziert, welcher die Lügengeschichte über biologische Waffen erfunden hat, mit dessen Argument die USA den Irak angegriffen hat. Sein Deckname war „Curve Ball“ in Geheimdienstkreisen. Aber er war nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Dieb und ein schlechter Student, und nicht ein Ass als Chemieingenieur, wie er behauptete.

Der CBS-Journalist Bob Simon hat 2 Jahre damit verbracht, diese Geschichte ans Tageslicht zu bringen.

“Curve Ball“ ist der Iraker Rafid Ahmed Alwan, welcher 1999 als Flüchtling nach Deutschland kam. Um seinen Asylgrund aufzubauschen und seine Wichtigkeit aufzublasen, erzählte er den deutschen Behörden, er wäre der top Chemieingenieur und Chef des Labors in Djerf al Nadaf, wo sie mobile chemische Waffen hergestellt hätten.

Laut 60 Minutes, hat Alwan tatsächlich Chemie studiert, nur er hatte ganz schlechte Noten. Ausserdem fand die Sendung heraus, er wurde wegen Diebstahl angezeigt, während er für die Babel-Fernsehproduktionsfirma in Bagdad arbeitete.

Der deutsche Geheimdienst übernahm dann die Aufsicht über Alwan, denen er weiter die Lügengeschichten über Chemiewaffen erzählte. Sein Plan die Behörden zu überzeugen ging auf, denn er hatte tatsächlich kurz im Labor in Nadaf gearbeitet und seine Beschreibung war deshalb richtig. Er dramatisierte seine Märchengeschichte, in dem er von einem Unfall erzählte, bei dem 12 seiner Kollegen durch ein Nervengift umgekommen wären.

Der deutsche Geheimdienst schickte daraufhin über 100 Berichte an die CIA nach Washington, die dann als Hauptargument von der US Regierung genommen wurde, um in den Irak einzumarschieren. Der Chef der CIA George Tenet übergab die Information aus Deutschland Aussenminister Powel, welcher damit seine berühmt berüchtigte UNO Ansprache hielt, um eine militärische Intervention im Irak zu rechtfertigen.

Tenet gab diese Information an Powel, obwohl der Chef des deutschen Geheimdienstes einen Brief an Tenet schrieb (die Kopie des Briefes liegt 60 Minutes vor) in dem er sagte, die Aussagen von Alwan sind glaubhaft, aber nicht bestätigt. Tenet hat aber trotzdem die Angaben als hieb- und stichfest deklariert und die Bedenken ignoriert.

Die Bushregierung wollte nur Berichte hören, die ihre vorgefertigte Meinung bestätigten, um ihren lange geplanten Krieg gegen den Irak begründen zu können. Jede Meldung, die ins Konzept passte, wurde deshalb ungeprüft übernommen, alle Bedenken ignoriert.

Andere CIA Offizielle haben auch die Glaubwürdigkeit von Curve Ball angezweifelt, wie die Chefin von CIA Central Group Margaret Henoch, welche in der Sendung zum ersten Mal in der Öffentlichkeit spricht und die Geschichte von Alwan damals gleich zurückwies. „Es war einfach zu gut um wahr zu sein, wie bestellt. Er war völlig unglaubwürdig."

Alwan wurde dann entlarvt, als es CIA Agenten endlich erlaubt wurde, ihn zu befragen und sie ihn mit Beweisen konfrontierten konnten. Seine Geschichte konnte nicht wahr sein, denn UNO Waffeninspektoren hatten nämlich die Fabrik in Djerf al Nadaf kurz vor dem Fall von Baghdad inspiziert und keine biologischen Waffen dort gefunden.

Zum Schluss bekam aber Alwan was er wollte. Er lebt jetzt in Deutschland, frei und unter einem Decknamen, mithilfe der Behörden.

Es ist unglaublich, wie stümperhaft der deutsche Geheimdienste gearbeitet hat und ungeprüft sich einen Bären hat aufbinden lassen. Der Märchenbericht aus Deutschland passte perfekt ins Konzept der Bush-Gangsterbande und so wurde der Welt die Lügengeschichte über Saddams Massenvernichtungswaffen erzählt und der Krieg gegen den Irak damit begründet.

Jetzt sind über 1 Million Iraker tot wegen so einem Versagen und einer Lüge!

Siehe noch meinen Artikel "Gefälschte Fotos führten zum Irakkrieg".

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