Freitag, 14. Mai 2010

Defizit der USA im April erreicht Rekordhöhe

Durch die Euro-Krise ist der Blick auf die Finanzsituation der Vereinigten Staaten abgelenkt worden. Deshalb ist es sinnvoll was in den USA passiert weiter zu beobachten und tatsächlich, die Situation dort ist erschreckend, wenn man sich die Zahlen genau anschaut.

Das US-Schatzamt hat am Mittwoch verkündet, das Haushaltsdefizit für den Monat April stieg auf 82,7 Milliarden Dollar. Das ist erheblich mehr als die 20 Milliarden im Vergleich zum April vom vergangenen Jahr. Damit ist diese Zahl das höchste Minus für diesen Monat in der Geschichte der USA.

Man stelle sich vor, die US-Regierung hat fast 83 Milliarden in nur einem Monat mehr ausgegeben, als sie durch Steuern eingenommen hat. Das sind 2,7 Milliarden Dollar pro Tag!!!

Die Steuereinnahmen sind um 7,9 Prozent für April zurückgegangen, im Vergleich zum April des Vorjahres. Dabei werden für diesen Monat normalerweise gute Einnahmen erwartet, da die Amerikaner ihre Steuerrechnung bezahlen.

Die Obama-Regierung hat im Februar das Staatsdefizit für das Jahr 2010 auf einen noch nie da gewesenen Rekord von 1,56 Billionen vorhergesagt. Im vergangenen Jahr waren es 1,4 Billionen Dollar. Wir reden hier nur vom Defizit, also der Unterschied zwischen Einnahmen und Ausgaben.

Dieses Billionen-Defizit wird durch die Wirtschaftskrise, dem Rückgang der Steuereinnahmen, bei gleichzeitiger Erhöhung der Staatsausgaben und der teuren Kriege verursacht. Die USA lebt weiter völlig über ihre Verhältnisse.

Die US-Regierung erwartet, dass das Budgetdefizit in den nächsten Jahren weiter über eine Billion sein wird und nie unter 700 Milliarden fällt. Das bedeutet, die Staatsschulden werden in den nächsten 10 Jahren um 8 bis 10 Billionen anwachsen. Diese astronomische Zahl muss irgendwie zusätzlich zu den bestehenden 14 Billionen finanziert werden.

Es muss genug dumme Investoren geben, hauptsächlich aus dem Ausland, welche dem US-Schatzamt die Staatsanleihen, oder besser gesagt, die Schuldscheine abkaufen. Die Euro-Krise kommt ihnen dabei sehr gelegen, weil viele jetzt aus dem Euro aussteigen und in den vermeintlich sicheren Dollar flüchten. Der ist aber genau so unsicher und es handelt sich nur um Augenwischerei.

Die Anleger haben nur noch die Wahl zwischen dem geringeren Übel, welcher Staat sieht am wenigsten unsicher aus, aber pleite sind sie alle.

Die Schuldenkrise, die totale Überschuldung der westlichen Industrienationen, und der damit verbundene kommende Staatsbankrott, auch der sogenannten grossen Länder, ist unvermeidlich.

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