Freitag, 15. Januar 2010

Russland rettet Grossbritannien mit Gaslieferung

Weil die Lieferung von Erdgas aus Norwegen ausblieb, ist Russland eingesprungen und hat für die Versorgung der Gaskraftwerke auf der britischen Insel während der Kälteperiode gesorgt.

Die Vereinigung der Grossabnehmer sagte, Grossbritannien hatte Glück den Engpass zu überstehen. Eddie Proffitt, Vorsitzender der Gasgruppe sagte: „Die britische Gasindustrie kam gut zurecht aber wir hatten Glück. Es wäre fatal gewesen, wenn wir einen Disput zwischen Russland und der Ukraine wie in der Vergangenheit gesehen hätten.

Zur Erinnerung, es war in den letzten Jahren nicht Russland, welche die Gaslieferung nach Europa stoppte, sondern die Ukraine hat den Hahn für den Durchfluss durch ihr Territorium zugedreht. Da die Ukraine ihre Gasrechnungen nicht bezahlen wollte und keine Lieferung deshalb bekam, haben sie einfach das für Europa bestimme Gas für sich genommen und es so aussehen lassen wie wenn die Russen die bösen sind.

Die Unterbrechung der Gaslieferung aus Norwegen hat Grossbritannien dazu gezwungen Gas aus dem europäischen Versorgungsnetz zu holen. Dies geschah über die Verbindungsleitung von Zeebrügge in Belgien nach Bacton in Norfolk.

Der nationale Gasversorger (National Grid) gab zu, der Engpass in der Versorgung resultierte aus technischen Schwierigkeiten auf den norwegischen Gasfeld Lange und Troll, jetzt wäre aber alles wieder normal. Laut National Grid sank die Lieferung aus Norwegen vorübergehend von 70 Millionen Kubikmeter pro Tag auf fast null. Zwischendurch half Russland mit erhöhter Einspeisung ins Gasnetz aus.

Um zusätzlich die Gaslieferung für die Haushalte wegen der Kälte zu sichern, wurden fast 100 grössere Betriebe vergangene Woche vom Gas abgeschnitten, die entsprechenden Unterbrechungsverträge haben. So zum Beispiel der Autohersteller Vauxhall mit ihrer Fabrik in Ellesmere Port und die britische Zuckerfabrik in Bury St Edmunds und Newark.

Die Energieinfrastruktur Grossbritanniens stand unter enormen Stress wegen dem erhöhten Bedarf durch den extremen Winter.

Die Opposition im britischen Parlament warf der Regierung einen Mangel an Planung in den letzten Jahren vor, was das Land in eine “Energiekrise” geführt hat.

Energieminister Lord Hunt sagte: “Wir haben eine Periode von aussergewöhnlichen Bedarf. Das System schafft das sonst schon.

Der Winter hat Grossbritannien immer noch fest im Griff. So hatten am Mittwoch weiterhin die Züge Verspätung, die Schulen waren geschlossen und Flüge wurden annulliert, als tiefe Temperaturen und starke Schneefälle weiterhin das Leben auf der britischen Insel belasten.

Die Regierung hat den Kommunen gesagt, sie sollen das Salzstreuen weiter einschränken, um die Lager zu sichern, während Industrievertreter zu dringenden Gesprächen zwischen den Behörden, Transportfirmen, Salzlieferanten, Schulen und Städten aufriefen, um die Notsituation zu lindern.

So gibt es Gegenden wo seit drei Wochen keine Müllabfuhr mehr stattfand. In Devon waren hunderte Autofahrer stundenlang in ihren Autos eingeschlossen und wurden dann in Notquartiere gebracht. Es gab Schneewehen von drei Meter und mehr welche die Strassen unpassierbar machten.

Der Verband der Kleingeschäfte sagte, das schlechte Wetter hat die britische Wirtschaft zum "Stillstand" gebracht, mit Schätzungen, das Chaos der letzten Wochen hat mindestens 600 Millionen Pfund pro Tag gekostet.

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