Freitag, 22. Januar 2010

Goodbye Helicopter Ben

Ich wage eine Prognose, der Chef der US Federal Reserve Bank, Ben Shalom Bernanke, wird nicht mehr länger im Amt bleiben. Wenn der Senat nicht in den nächsten Tagen einer Amtsverlängerung zustimmt, dann heisst es am 31. Januar 2010 "Goodbye Helicopter Ben".

Und es sieht nicht gut führ ihn aus. Viele Senatoren haben ihre Zweifel oder eine unverblümte Abneigung gegen ihn ausgesprochen. Wahrscheinlich läuft jetzt hinter den Kulissen in Washington eine Überzeugungsschlacht der Finanzmafia ab, denn er ist ihr Spezi, hat ihnen Billionen an Rettungsgeldern geschenkt. Sie wollen ihren generösen Spender im Amt halten. Wie viele Senatoren können sie umdrehen, das ist die grosse Frage. Mit Geld ist natürlich alles möglich.

Aber die Stimmung im Land ist auch gegen ihn. Eine Umfrage fand neulich heraus, 47 Prozent der Amerikaner meinen Bernanke kümmert sich mehr um Wall Street, statt um den Mann auf der Strasse, während nur 20 Prozent denken er handelt in ihrem Interesse.

Am Mittwoch meinte Senator Bernie Sanders vom Bundesstaat Vermont, ein Gegner von Bernanke, die Opposition wächst gegen seine erneute Bestätigung. Sanders sagte, seine Bilanz rechtfertigt keine neue Amtszeit. Die Federal Reserve hat vier Hauptaufgaben: ein Maximum an Beschäftigung zu erreichen und eine Inflation zu verhindern, einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu vermeiden, die Sicherheit und Solidität der Finanzinstitute zu erhalten und die Konsumenten vor irreführenden und unfairen Finanzprodukten zu schützen.

Auf der positiven Seite bekommt Bernanke gute Noten wegen seiner Reaktion auf die Krise. Die negativen sind: Er weigert sich zu sagen welche Institutionen von der Fed Geld bekommen haben. Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordhöhe von realistischen 20 Prozent gestiegen, hat sich in seiner Amtszeit fast vervierfacht. Die Fed hat darin versagt, die Konsumenten zu schützen. Das System implodierte als er am Steuer war und brachte fast die gesamte Weltwirtschaft zum Zusammenbruch. Mehr als 140 Banken, einschliesslich sehr grosse, sind zusammen gebrochen während seiner Zeit.

"Die Leute wollen nicht eine neue Amtszeit für einen Mann, dessen Hauptaufgabe als Vorsitzender der Fed war, die Sicherheit und Bonität unseres Finanzsystems zu schützen, sondern am Steuer eingeschlafen ist," sagte Sanders. "Ich bin zuversichtlich, dass mehr und mehr Senatoren verstehen, wir benötigen eine neue Fed und eine neue Wall Street und sie werden Bernakes Bestätigung ablehnen."

Möglicher Nachfolger könnte Donald Kohn sein, der jetzige Vizechef der Fed. Kohn, wenn wir uns daran erinnern, ist genau so eine Gauner wie Bernanke. Vor einem Jahr hat er Frechheit, Arroganz und Elitismus gezeigt, als er vor einer Senatsanhörung sich weigerte die Namen der Gegenparteien von AIG zu nennen, welche die Derivate-Blase verursacht haben und $70 Milliarden an Steuergeldern für die Übernahme der wertlosen toxischen Giftpapiere bekamen.

Wenn Bernanke oder Kohn an der Macht bleiben und man nicht auf den Volkszorn hört, dann könnte es zu einer massiven Revolte kommen, was zu einer Übernahme und Verstaatlichung der privaten Federal Reserve führen kann, die dann ins US-Schatzamt integriert wird. So oder so, muss die Macht der Fed und ihrer Kontrolleure aus der Finanzoligarchie nach fast 100 Jahren des Diebstahls und Betrugs endlich gebrochen werden.

Update 29.01.2010: Haben die Bankster die Politiker doch rumgekriegt. Wie ich sagte, mit Geld kann man alles kaufen. Der Senat hat Bernanke für vier weitere Jahre als Fed-Chef bestätigt. Es gab 70 Stimmen für ihn und 30 dagegen. Das sind die meisten Nein in der Geschichte für ein Wahl zum Vorsitzenden der Fed.

Ich dachte mit dem Schaden den Ben angerichtet hat würde er rausfliegen. War wohl wieder zu naiv von mir gedacht. Damit ist klar, Wall Street kontrolliert Washington und die zerstörerische Finanzpolitik wird wie bisher weitergehen. Ob sich die amerikanischen Bürger, die so unter der Fed-Politik leiden, das gefallen lassen werden wir sehen.

Das es mehr vom der bisherigen Schuldenwirschaft gibt sieht man an der zweiten Abstimmung die erfolgte. Der Senat hat der US-Regierung erlaubt die Staatsverschuldung um weitere 1,9 Billionen Dollar zu erhöhen. Damit wird das Schuldenlimit auf 14,3 Billionen Dollar erhöht, also 14'300 Milliarden. Das sind $45'000 für jeden Amerikaner.

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