Dienstag, 19. Januar 2010

Chavez sagt, die USA besetzen Haiti unter dem Vorwand der Hilfe

Der venezolanische Präsident Hugo Chavez beschuldigt die Vereinigten Staaten, sie benutzen das Erbeben auf Haiti als Vorwand um das zerstörte karibische Land zu besetzen.

"Ich habe gelesen, 3’000 Soldaten sollen ankommen, Marines die mit Gewehren bewaffnet sind, wie wenn sie in den Krieg ziehen. Es gibt keinen Mangel an Waffen dort, mein Gott. Ärzte, Medizin, Brennstoff, Feldspitäler, dass ist es was die Vereinigten Staaten schicken sollen. Sie besetzen Haiti verdeckt."

Dazu kommt noch, man sieht sie nicht auf den Strassen. Bergen sie Leichen? ... Suchen sie nach Verletzten? Man sieht sie nicht. Ich hab sie nicht gesehen. Wo sind sie?

Chavez versprach so viel Treibstoff wie Haiti für die Stromproduktion und Transport benötigt zu senden.

Chavez sagte, er will die humanitäre Hilfe der USA nicht schmälern und stellt nur die Notwendigkeit von so viel Truppen in Frage.

Die Vereinigten Staaten entsenden mittlerweile 10’000 Marines und Soldaten nach Haiti und ein Spitalschiff soll später in der Woche ankommen.

Der Präsident des Landes sagte, die US-Truppen sollen die Ordnung in Haiti aufrechterhalten.

Venezuela hat mehrere Flugzeuge mit Ärzte, Hilfe und einigen Soldaten nach Haiti geschickt. Eine russisch-venezolanische Mission brachte weitere Hilfsgüter mit russischen Transportflugzeugen.

Chavez sagte, die Flugzeuge aus Venezuela waren die ersten welche auf Haiti nach dem Erdbeben der Stärke 7,0 am Dienstag vor einer Woche gelandet sind.

Die zwielichtige Rolle der USA

Immer mehr Regierungen und Hilfsorganisationen beschweren sich über das "Krisenmanagement" der USA. Seit der Übernahme des Flughafens von Port-au-Prince durch das US-Militär, werden Flugzeuge voller Hilfsgüter abgewiesen und müssen in der benachbarten Dominikanische Republik landen und die Helfer und Güter müssen über Land reingebracht werden. Tonnenweise Nahrungsmittel, Wasser, Medizin und Geräte stapeln sich am Flughafen und werden nur wenig verteilt. Die Amerikaner sind hauptsächlich damit beschäftigt ihre eigenen Staatsbürger zu evakuieren, statt den notleidenden Haitianern zu helfen.

Wie gut die US-Regierung in der Katastrophenhilfe ist, sieht man ja daran, was sie in ihrem eigenen Land mit New Orleans nach Katrina gemacht haben. Nichts. Die eigenen Landsleute, hauptsächlich Schwarze, haben sie verreckt lassen und die Stadt sieht nach fünf Jahren immer noch wie ein Trümmerhaufen aus. Das einzige was gut funktionierte war das Kriegsrecht, welches über die Stadt verhängt wurde, als Soldaten und angeheuerte Söldner von Blackwater die Zurückgebliebenen aus ihren Häusern vertrieben und die Villenviertel der Reichen schützten.

Die Berichte über Unruhen in Port-au-Prince, die ein massives militärisches Eingreifen der USA notwendig macht, scheinen übertrieben zu sein. "Ich habe keinerlei Plünderungen oder Gewalttätigkeiten erlebt: sagte der Korrespondent des Tages-Anzeiger Sandro Benini.

Französischer Minister stimmt Chavez zu

Die UNO muss die dominante Rolle der USA in Haiti untersuchen und richtigstellen, sagte "Kooperationsminister" Alain Joyandet am Montag, in dem er betonte, bei den internationalen Bemühungen geht es um Hilfe und nicht um "Besatzung".

Das US-Militär hat vergangene Woche ein französisches Flugzeug mit einem Feldspital die Landung verweigert, was die Beschwerde des Ministers auslöste.

Joyandet sagte in Brüssel bei einem EU-Treffen wegen Haiti, "Es geht darum Haiti zu helfen und nicht um es zu besetzen."

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