Dienstag, 8. April 2008

Interview mit William Engdahl - Teil 2

Hier die Fortsetzung des I. Teils meines Interviews mit William Engdahl:

II. Teil

Freeman: Wie beurteilen sie den 11. September 2001? Was meinen Sie passierte an diesem Tag und wer sind die wirklichen Täter?

Engdahl: Ich glaube die Leute können selber beurteilen, ob es überhaupt physikalisch möglich war, dass Flugbenzin von der Temperatur her die Stahlträger geschmolzen hat und deswegen die 110 Stockwerke hohen WTC Türme einstürzten, geschweige denn Gebäude 7, wo ja gar kein Flugzeug reinflog. Die ganzen Fakten die dagegensprechen, sind ja durch die vielen vielen 9/11 Truther, die das untersucht haben, im Internet veröffentlicht worden.

Ich sass damals in meinem Büro und bekam einen Anruf von meiner Frau, ich sollte doch den Fernseher einschalten, und sie sagte, etwas furchtbares passiert in New York. Ich sah dann auf CNN die Bilder ... wieder und wieder, und immer wieder ... wenn das keine Gehirnwäsche war, dann weiss ich auch nicht was eine ist.

Dann habe ich das „National Public Radio“ eingeschaltet, einen amerikanischen Radiosender den ich über das US-Militärradio in Deutschland bekomme. In der Sendung wurde ein Professor der John Hopkins Universität um einen Kommentar über die Ereignisse gefragt, genau die Universität wo Paul Wolfowitz mal als Dekan die politikwissenschaftliche Fakultät vorher leitete.

Er sagte, wohlgemerkt nur 1 ½ Stunden nach dem Angriff in New York, es ist eindeutig, wir müssen jetzt einen Krieg gegen Saddam Hussein und den Irak führen. Ich dachte damals, Moment mal, wie kann der nach nur 1 ½ Stunden schon wissen, wer die Täter sind und dass wir gegen diese in den Krieg ziehen müssen. Für mich war dann klar, der Krieg gegen den Irak war bereits lange vorher geplant.

Der damalige US-Finanzminister Paul O’Neal hat ja dann später in seinen Memoiren geschrieben, die Bushregierung war vom ersten Tag der Amtsübernahme Anfang 2001 darauf versessen, den Irak anzugreifen und Saddam Hussein zu entfernen. Sie suchten nur noch einen Grund ... und den hatten sie ja dann.

Freeman: Der 11. September kam also der US-Regierung wie gerufen.

Endahl: Die Absichten und Pläne der Neocons, die in der US-Regierung sind, kann man in ihrem PENAC-Dokument nachlesen, welches den Titel trägt „Rebuilding America's Defenses“ (Wiederaufbau der amerikanischen Verteidigung) und genau ein Jahr vor dem 11. September veröffentlicht wurde. Dort schreiben die Neocons, ein katastrophales Ereignis muss her, wie Pearl Harbor, um die Meinung der amerikanische Bevölkerung für ein starkes Militär und einen Krieg umzustimmen. Und genau das war 9/11, das neue Pearl Harbor. Präsident Bush hat ja dann auch 9/11 als neues Pearl Harbor bezeichnet und gesagt, wir wurden angegriffen und wir müssen jetzt zurückschlagen.

Ich bin deshalb überhaupt nicht davon überzeugt, 19 Araber haben mit Teppichmesser vier Flugzeuge gekapert und den Anschlag durchgeführt, die überhaupt nicht in der Lage waren, komplizierte Boeing Flugzeuge zu fliegen und zielgenau in die WTC-Gebäude und in den Pentagon zu steuern. Die offizielle Story stimmt einfach nicht und es kann nicht so wie sie es uns erzählen passiert sein.

Freeman: Das sie sofort nach 9/11 die neuen Antiterrorgesetze aus der Schublade zogen und in Afghanistan einmarschierten, ist schon sehr verdächtig, oder?

Engdahl: Wir müssen ja nur schauen, was seit 9/11 alles passiert ist. Die ganzen Gesetze welche die Freiheit einschränken, wie den Patriot Act, Homeland Security Act und den Militäry Commission Act, die ganzen Sicherheitsmassnahmen an den Flughäfen usw. Alles zielt darauf hinaus, die Rechte der amerikanischen Bürger einzuschränken. Mit 9/11 kann die US-Regierung alles begründen.

Das Ganze erinnert mich an das was in Deutschland während der Nazi-Zeit passierte, mit dem Reichstagsbrand und den darauf folgenden Ermächtigungsgesetzen, der Einführung der Hitlerdiktatur und anschliessenden Kriegen.

Es tut mir richtig weh zuschauen zu müssen, wie meine frühere Heimat sich in einen Polizeistaat verwandelt hat, der überall auf der Welt aggressiv auftritt und Kriege führt.

Freeman: Das aktuelle Thema zur Zeit ist die Finanzkrise. Glauben sie, es handelt sich hier um ein Versagen oder wird die Zerstörung des Finanzsystems mit Absicht gemacht?

Engdahl: Beides trifft zu, ein Versagen, weil ihre Pläne nicht ganz aufgehen, aber auch eine mutwillige Zerstörung.

Als er von der Wall Street als ihr Kandidat ausgewählt wurde und aus dem Vorstand der J. P. Morgan Bank im Jahre 1987 ausschied und dann Chef der Federal Reserve wurde, hat Alan Greenspan bei seinem ersten Auftritt vor dem Kongress klargestellt, dass er gekommen sei, um die Agenda und Interessen der Wall Street zu vertreten und die Deregulierung des Finanzsystem durchzusetzen.

In seiner ersten Ansprache rief er dazu auf, das Glass-Steagall Gesetz aus dem Jahre 1933 aufzuheben. Glass-Steagall, für diejenigen welche die Geschichte nicht kennen, ist das Gesetz zur Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken, welches während der Weltwirtschaftskrise verabschiedet wurde, um die Korruption und den Interessenkonflikt der zur Spekulationsblase Ende der 20ger Jahre führte, zu verhindern. Die Banken hatten damals eigene Wertpapiere herausgegeben, welche sie dann im Preis hochpuschten, um sie an die ahnungslosen und gutgläubigen Kunden zu verkaufen. Dies führte zu einer gigantischen Spekulationsblase, die zusammenbrach und die Weltwirtschaftskrise auslöste.

Glass-Stiegel wurde vom Kongress als Konsequenz aus dem Crash in Kraft gesetzt, um eine Trennung der Bankaktivitäten zu erreichen, um jede Sparte damit separat führen und regulieren zu können. Die Federal Reserve wurde dann als Aufsichtsbehörde über die Finanzindustrie eingesetzt. Dies hat auch einigermassen gut funktioniert, bis Greenspan kam.

Freeman: Was hat Greenspan im Auftrag der Gossbanken gemacht?

Engdahl: Die Wall Street Banken haben dann in den 80ger Jahren ein Budget von 100 Millionen Dollar bereitgestellt, um mit Lobby-Arbeit den Kongress zu einer Aufhebung des Gesetzes zu motivieren. Und im Jahre 1999 hat Alan Greenspan endlich sein Ziel erreicht. Bill Clinton unterschrieb die Ausserkraftsetzung des Glass-Steagall Gesetzes und kurz danach gab es eine riessige Welle an Zusammenschlüssen von Geschäftsbanken mit Investmentbanken und mit Versicherungen.

Eine Investmentbank nach der anderen, welche für die Herausgabe von Wertpapieren, Neuemissionen und Börsengängen zuständig war, wurde von den Grossbanken geschluckt. Das Resultat war eine sehr grosse Konzentration von Finanzinstituten unter einem Dach, es gab wieder die gleiche Situation wie damals in den 20ger Jahren, und der „Money Trust“ oder das Geldkartell, war wieder uneingeschränkt an der Macht.

Das Geldkartell hatte es damit geschafft, die Gesetze zurückzudrehen, welche sie gezwungen wurden nach der Grossen Depression zu schlucken, und sie erhielten wieder die absolute Macht über das Finanzsystem der USA.

Freeman: Ist die Fed jetzt eigentlich privat oder staatlich?

Engdahl: Alan Greenspan ist kein Staatsbeamter, er ist ein Angestellter der privaten Institution die den Namen Federal Reserve trägt. Die Architekten der Fed, also J. P. Morgan und Rockefeller, haben diese Institution 1913 geschaffen. Die Federal Reserve wurde bewusst Federal genannt, um den Anschein in der Öffentlichkeit zu erwecken, es handelt sich um eine staatliche Institution. Tatsächlich ist sie genau so wenig Federal wie der private Kurierdienst Federal Express. Das Ziel war, die Finanzströme der USA im In- und Ausland unter privater Kontrolle zu haben.

Tatsächlich gehört die Fed den privaten Mitgliedsbanken. Alan Greenspan wird wohl als Chef der Fed vom Präsidenten ernannt, aber nur auf Vorschlag der Privatbanken. Würde ein Präsident es wagen, einen Fed-Chef selber ohne Einwilligung der Wall Street Banken einzusetzen, dann würde er bald verschwinden.

Zum Beispiel, Paul Volker der ins Amt der Fed kam um die Inflation zu bekämpfen und den Dollar aus dem Kurseinbruch der Carterzeit herauszuholen, war ein Protegé von David Rockefeller und seiner Chase Manhattan Bank. Er wurde von David Rockefeller nach Washington zur Fed abgestellt, um die Interessen des Geldkartells zu vertreten.

Die Revolution des Finanzmarktes war ein Greenspan-Projekt, war ein Projekt der Grossbanken. Sie haben mit massiver Lobby-Arbeit dafür gekämpft und Greenspans Auftrag in der Fed war es dafür zu sorgen, dass der Kongress in keiner Weise den Finanzmarkt anfasst, einschränkt oder reguliert, damit sie ohne Kontrolle die neuen wertgesicherten Finanzinstrumente ins Leben rufen konnten, welche ihnen gigantische Gewinne versprachen.

Die Deregulierung des Finanzmarktes öffnete die Tür für alle Formen der Korruption und des Betruges, was man ja damals mit dem Glass-Steagall Gesetz verhindern wollte.

Freeman: Alan Greenspan behauptet, er wäre von der jetzigen Finanzkrise überrascht worden. Stimmt das?

Engdahl: Alan Greenspan wusste genau was er tat. Entschuldigung, es ist eine Heuchelei, wenn er jetzt sagt, er wusste von nichts und erst Ende 2005, Anfang 2006 hätte er realisiert was los ist. Das ist eine verlogene Aussage, die er der Öffentlichkeit mitteilte.

Er wusste genau was er tat, denn sein ganzes Leben und seine Karriere, von Beginn an als Protegé von Ayn Rand, welche die totale Liberalisierung der Finanzmarktes verlangte, ist darauf aufgebaut den Staat aus dem Finanzbereich heraus zu halten. Greenspans Mission in den 17 Jahren als Fed-Chef war es, die „Securization Revolution“ oder Verbriefungsrevolution umzusetzen.

Sie glaubten, mit dieser Revolution würde eine Welle an Profiten für die ganzen Banken in den USA, aber auch in Europa, generiert werden und ein richtiger Goldrausch auf sie zukommen. Aber nicht nur Banken verdienten sich eine goldene Nase, auch die Pensionsfonds auf der ganzen Welt stiegen ins lukrative Geschäft ein und kauften alles was ihnen Wall Street angeboten hat, weil sie dachten es wäre alles Gold was glänzt.

Dabei war es nur Giftmüll, der nur durch die Bewertungsagenturen wie Moodys mit dem AAA Siegel schön verpackt wurden. Die Banken in Europa dachten dann, ja wenn Moodys es für gut und sicher hält, dann muss es gut sein. Nur Moodys hat die selben krummen Risikorechenmodelle angewendet, wie die Betrüger welche diesen Schrott geschaffen haben.

Die Wall Street Banken haben sich aber dabei verrechnet. Sie glaubten, sie könnten das Risiko dieses Giftmülls gleichmässig über das ganze weltweite Finanzsystem verteilen, und damit es aus den USA schaffen, um die Welt damit zu zwingen, das amerikanische Spiel mitzumachen, ihr eigenes Geldsystem zu untergraben, die Wirtschaft zu stören und dabei helfen diese wertlosen Papiere überall unter die Leute zu bringen.

Wie alle grossen Betrugsmaschen, fallen sie irgendwann zusammen.

Freeman: Wie fing die Finanzkrise eigentlich in Deutschland an?

Engdahl: Als eine kleine staatliche Bank in Deutschland, die IKB, gefragt wurde, was denn der Wert dieser irrsinnig grossen Bestände an hypothekengesicherten Papiere sei, den sie in ihren Büchern hatten, die sie von der Deutsche Bank gekauft hatten, welche diese wiederum von den US-Banken vorher erworben hatte, und es sich herausstellte, es war nur wertloser Giftmüll, dann fing das System an zusammen zu brechen.

Die Frechheit ist ja, dass der Deutsche Bank Chef Josef Ackermann, diesen Zusammenbruch ausgelöst hat, in dem er die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin auf die wertlosen Papiere bei der IKB hingewiesen hat, in dem er sagte, ich weis was sie in ihrem Bestand haben, den ich habe ihnen den Giftmüll ja verkauft. Wie völlig zynisch und noch zynischer kann man denn sein? Es zeigt, wie die Banken sich gegenseitig übers Ohr hauen.

Oder schauen wir uns an, wie die Aasgeier aus der Wall Street sich auf den Korps der Bear Stearns Bank stürzten, als diese zusammenbrach, haben aber vorher die Federal Reserve dazu gezwungen, eine Garantie über 30 Milliarden Dollar für wertlose Schrottpapiere abzugeben. Und natürlich kam wieder die Chase Bank, also Rockefeller, daher und hat sich die Filetstücke von Bear Stearns dann für ein Kleingeld rausgepickt.

Die Wall Street Banker haben die Schrottpapiere an die europäischen Privatbanken verkauft, einige sitzen jetzt drauf und müssen gigantische Abschreiber vornehmen, andere merkten wie wertlos sie sind, haben sie dann schnell an die staatlichen Banken weitergereicht, und jetzt muss der Steuerzahler für die Verluste gerade stehen.

Fortsetzung folgt...

Das ist der zweite Teil meines Interviews mit William Engdahl. Der dritte Teil folgt bald und darin beantwortet Herr Engdahl meine Fragen wie er die Zukunft sieht.

Hier ein Hinweis zu Artikel von William Engdahl beim Kopp Verlag.

Copyright © 2008 Alles Schall und Rauch – Freeman

Kommentar:
Als Ergänzung möchte ich erwähnen, dass Alan Greenspan seit dem 13. August 2007, Berater der Deutschen Bank ist (focus). Passt ja wunderbar zusammen. Dann hat er sie gerade rechtzeitig beraten, was sie mit ihren Schrottpapieren tun sollen. Einen Dummen finden, der sie ihnen abnimmt.

Und dann noch, Ayn Rand kannte Greenspan gut. Sie gab ihn den Spitznamen "the undertaker", was so viel wie "Der Totengräber" heisst. Damit wird er treffend beschrieben, denn er sieht nicht nur aus wie einer, sondern ist auch tatsächlich der Totengräber des Weltfinanzsystems für die Geldmafia.

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