Sonntag, 14. März 2010

Interview mit Nigel Farage

Der britische Abgeordnete des Europaparlaments Nigel Farage ist einer der wenigen Politiker der sich lautstark gegen den Lissabon-Vertrag äussert und die Gefahren darin aufzeigt. Er hat auch in letzter Zeit die Personen, welche durch den Lissabon-Vertrag auf die neu geschaffenen Posten gehievt wurden, scharf kritistert, wie den ersten ständigen Präsidenten des Europäischen Rates Herman Van Rompuy und die hohe Vertreterin der EU für Aussen- und Sicherheitspolitik Catherine Margaret Ashton. Deshalb wollte ich Nigel Farage persönlich einige Fragen stellen und seine Meinung hören.

Siehe als Einleitung dazu meine Artikel "Herman Van Wer? Ach so, Van Bilderberg!" und "Sie sind der stille Mörder der europäischen Demokratie!"

Freeman: Vielen Dank für die Möglichkeit ein Interview mit Ihnen zu führen. Am 24. Februar haben Sie bei einer Ansprache vor dem europäischen Parlament den Präsidenten des Europäischen Rates Van Rompuy ziemlich heftig angegriffen. Was sind die Konsequenzen gewesen aus Ihrer Ansprache?

Farage: Ich habe Van Rompuy heftig kritisiert ... und aus zwei wichtigen Gründen. Erstens, die EU hat uns erzählt, dass der neue Präsident der Union eine grosse globale Figur darstellen würde, der den Verkehr in Washington und Peking zum Stillstand bringen wird. Tatsächlich haben sie jemand rausgepickt der völlig unbekannt ist. Ich glaube der würde nicht mal den Verkehr in Brüssel stoppen. Ich dachte es wäre völlig legitim sie darüber aufzuziehen.

Aber mein zweiter und fundamentaler Einwand ist, hier haben wir einen Mann, der vor uns im Parlament stand, der über die Tatsache sprach, er möchte eine europäische Regierung haben, der über den Trend zu einer globalen Regierung mit grosser Entzückung und einem Enthusiasmus sprach. Und dieser Mann hat nur diesen Posten bekommen und wird höher bezahlt als Obama, weil die Referenda in Frankreich und Holland ignoriert wurden und die Iren zu einer zweiten Wahl gemobbt wurden und die Briten keine Wahlmöglichkeit bekamen, obwohl es ihnen versprochen wurde. Dieser Mann bekam seinen Job nur wegen dem Lissabon-Vertrag. Ich erkenne die Legitimität dieses Vertrages nicht an.

Und der letztendliche Schlag ins Gesicht für die Menschen in Europa ist die Tatsache, er wurde nicht durch die Wähler gewählt und er kann auch nicht durch die Wähler entfernt werden. So habe ich diese Punkte ziemlich heftig vorgetragen und als Antwort darauf wurde ich mit 10 Tagen Gehalt vom Präsidenten des europäischen Parlaments gebüsst, was unter den Regeln des EU-Parlaments die höchste Strafe darstellt die sie mir geben können und mir wurde von Angesicht zu Angesicht gesagt, dass diese Sache nie wieder passieren darf.

Jetzt sollen wir doch angeblich in einer Demokratie leben, wir sollen an die Redefreiheit glauben und hier werde ich, der dieses Recht ausübt, mit einer Geldbusse bestraft und eigentlich gesagt, in der Zukunft darf ich nicht meine Meinung äussern, ich darf nicht die Wahrheit erzählen, so wie ich sie sehe. Und für Leute wie mich, die zu tiefst misstrauisch sind über die Richtung welche dieses europäische Projekt in den letzten 15 Jahren eingeschlagen hat, ist es der absolute Beweis, was sie aufbauen ist undemokratisch, antidemokratisch und schlecht für die Bevölkerung von Europa.

Freeman: Was glauben sie ist der gefährlichste Teil des Lissabon-Vertrages?

Farage: Ich glaube ohne Zweifel, es ist der explizite Wunsch ein harmonisiertes Strafgesetz und System über die ganze europäische Union zu schaffen. Wir haben bereits den europäischen Haftbefehl gesehen. Wir sahen britische Staatsbürger die in griechische Gefängnisse verschleppt wurden oder sonst wohin, wo ein grundlegender Schutz mit Habeas Corpus (Gesetz zum Schutze der persönlichen Freiheit) nicht existiert. Ich meine, es gibt einen Kerl den ich versuche zu verteidigen, der schon seit Juli in einem griechischen Gefängnis sitzt, der noch nicht mal angeklagt wurde, er wurde einfach ins Gefängnis geworfen. Das alles bringt uns zurück in eine finstere Zeit. Ich mache mir Sorgen darüber.

Und noch was, über das niemand spricht, hoch oben in den Hügeln in Italien, in einem Ort mit dem Namen Vicenza, wird gerade während wir sprechen, eine Einheit mit Namen Europäische Gendarmerietruppe (im Aufbau befindliche europäische militärische Polizeitruppe) ausgebildet, welche als europäische Polizeieinheit gegen zivile Aufstände eingesetzt werden soll. So sehe ich auf der einen Seite meine Redefreiheit, unsere Möglichkeit als Menschen in einer Demokratie unseren Willen auszudrücken, erodiert und gleichzeitig sehe ich die Schaffung einer Maschinerie, die ich glaube benutzt wird, um uns daran zu hindern auszudrücken was wir denken und potenziell uns die Freiheit und Rechte nimmt. Das ist für mich die grösste Sorge die ich wegen Lissabon habe.

Freeman: Heisst das, diese europäische Gendarmerietruppe, über die Sie gerade gesprochen haben, wird in den verschiedenen EU-Staaten eingesetzt, um das Recht durchzusetzen?

Farage: Das ist die Absicht und die spanische EU-Führung sagt, ab April, was ja unmittelbar vor uns steht, wird es ein Netzwerk an EU weiten Staatsanwälten geben und es wird einen EU-Oberstaatsanwalt geben mit untergeordneten Staatsanwälten in den 27 EU-Mitgliedsländern. Sie sehen, sie bauen eine Maschinerie auf, sie schaffen eine Bereitschaftspolizei gegen Aufstände, sie schaffen alle diese Sachen und behindern bereits Leute ihre Meinung zu äussern.

Meine Botschaft an alle, denn ich weis Sie haben viele Leser in Deutschland, schaut euch an was passiert, die gleichen abscheulichen Fehler die in der europäischen Geschichte gemacht wurden, werden wiederholt. Es ist Zeit das wir aufwachen!

Freeman: Es gab Proteste gegen Lissabon. So war ich zum Beispiel in Berlin im Herbst und hab an einer Demo teilgenommen, um dagegen zu protestieren, was aber nichts verhinderte. Es sieht aus wie wenn die Menschen in Deutschland völlig für die EU sind, weil die Medien nicht die andere Seite zeigen, ich meine die Gefahren des Lissabon-Vertrages aufzeigen, sondern nur einseitig berichten. Welche Rolle der Medien sehen Sie in diesem ganzen Spiel?

Farage: Darf ich zuerst einen Kommentar zur deutschen öffentlichen Meinung äussern? Ich ging nach Berlin, wissen Sie, zu der grossen 50jährigen Geburtstagsparty welche Angela Merkel veranstaltete vor einigen Jahren. Ich war in Berlin und führte meine eigene Umfrage durch. In den zwei Abenden die ich dort war besuchte ich 12 Kneipen und fuhr mit dem Taxi zwischen jeder und jeden Taxifahrer und jeden Kneipenwirt fragte ich, seid ihr glücklich, dass die D-Mark durch den Euro ersetzt wurde? Ich fand keine einzige Person die dachte es wäre eine gute Sache, keine einzige. Deshalb denke ich, die Menschen in Deutschland sind nicht anders als die in Frankreich oder Grossbritannien oder Dänemark oder Holland oder sonst wo. Wissen Sie, wir wollen in einem modernen Europa leben, wo wir untereinander kooperieren und Handel betreiben, aber wir wollen unsere eigene Demokratie behalten. Wir wollen die Möglichkeit haben unsere eigene Führung zu wählen und sie auch wieder zu entfernen.

Jetzt in Deutschland, zurückkommend auf Ihre Frage wegen den Medien, wenn man nicht die andere Seite präsentiert bekommt, dann werden die Menschen dort wahrscheinlich nicht verstehen, wie tot die Demokratie in Deutschland ist. Aber hey, die Welt verändert sich und mit Quellen wie Ihre, mit dem Wachsen des Youtube-Phänomens, gibt es eine junge Generation, welche die traditionellen Medien umgeht, sie finden die Informationen die sie suchen und bilden ihre eigene Meinung. Deshalb, obwohl es manchmal depressiv ist zu sehen, wie die Medien nur eine Seite zeigen und nicht objektiv sind, glaube ich, wachen die Menschen endlich auf und finden auf verschiedenen Wegen die richtigen Informationen.

Freeman: Genau, deshalb verlieren die etablierten Medien viele Zuschauer und Leser und wir gewinnen immer mehr dazu.

Farage: Absolut, es findet ein fundamentaler Wandel statt und ich finde es gesund, demokratisch und gut und ich unterstütze das völlig.

Freeman: Sie sind schon Abgeordneter im europäischen Parlament seit längerem, seit 1999, richtig?

Farage: Ja, ich hatte kein einziges graues Haar am Kopf, war jung und optimistisch, als ich durch das Tor schritt. Tatsächlich kam ich dazu, ohne jemals vorher in der Politik involviert zu sein. Ich wollte nicht in der Politik tätig sein, ich war ein Geschäftsmann, ich arbeitete in der City of London als Händler für Kupfer, Aluminium und ähnliche Produkte. So reiste ich auch viel durch das Rheinland und der Ruhr in Deutschland in all den Jahren, um Geschäfte zu machen. Ich wurde in der Politik tätig, weil ich meinte, die politische Klasse in Grossbritannien hat grundsätzlich aufgegeben, sie haben ihr Rückgrat verloren. Und oft wenn ich Menschen privat traf sagten sie zu mir, selbstverständlich Nigel, ich bin mit dem was du sagst einverstanden, aber ich darf nichts sagen und nichts tun. Ich dachte das wäre empörend, deshalb ging ich in die Politik in den 90ger Jahren, half die UK Independence Party (UKIP) zu gründen und schreite seit dem kräftig voran.

Wenn man es sich überlegt, haben wir erstaunliche Fortschritte gemacht, weil wir aus dem Nichts kamen und jetzt zu den europäischen Wahlen im Juni vergangenes Jahr, zweite in ganz Grossbritannien wurden. So ist es eine fantastische Reise geworden. Wir haben die Mehrheit hinter uns und durch die ständigen Botschaften die wir verkünden und durch gewisse Medien, sogar etablierte Medien, die sich gedreht haben und kritischer geworden sind, die öffentliche Meinung immer stärker auf unserer Seite. Das ist sehr erfreulich.

Freeman: Ja, Ihre Einstellung ist sehr positiv und dass Sie die Stärke haben die Wahrheit zu sagen.

Farage: Ja, das ist sehr wichtig und ich sage Ihnen warum es wichtig ist. Die neuen Vereinigten Staaten von Europa werden geschaffen, ohne der Zustimmung der europäischen Völker. Das letzte Mal wo wir dieses Phänomen in Europa gesehen haben, lief unter dem Namen Jugoslawien, wo wir einen künstlichen Staat schufen, ohne die Serben und Kroaten und die anderen zu fragen, ob sie das überhaupt wollten. Wir haben es getan im falschen Glauben, wenn man alle unter einer Flagge, einer Hymne und einer Währung zusammenfügt, wird es Frieden und keine Kriege mehr geben. Gut, Jugoslawien wurde unter Tito und dem Kommunismus zusammengehalten, aber als er weg war, sahen wir diese schrecklichen Bürgerkriege und Massaker, als die einzelnen Nationen um ihre eigene Unabhängigkeit rangen.

Und der Grund warum ich so hart kämpfe ist, weil ich leidenschaftlich daran glaube, wenn wir nicht eine demokratische Lösung bekommen, zu dem sich Europa hinverwandelt, dann fürchte ich für unsere Kinder und Enkelkinder. Wie gesagt, der europäische Kontinent wird sonst in kleine Aufstände und Bürgerkriege aufgehen. Denn sehen Sie, wenn man den Menschen die Möglichkeit weg nimmt, ihre eigene Zukunft durch die Wahlurne zu gestalten und die Demokratie damit verschwunden ist, dann bleibt ihnen nur der Ungehorsam übrig. Deshalb kämpfe ich so hart wie ich es tue.

Freeman: Ja, das ist eine sehr gute Analyse. Das bedeutet, sonst baut sich der Druck wie in einem Dampfkochtopf auf, meine Sie das?

Farage: Ja, stellen Sie sich vor, wir wären heute in Griechenland. Es spielt heute gar keine Rolle mehr, ob man dort die Konservativen oder die Sozialisten wählt, denn das ist irrelevant. Denn man hat weder eine Kontrolle über die Zinsen, noch über die Wirtschaft. Ein europäischer Kommissar taucht ab und zu auf und befiehlt was man zu tun hat. Er sagt wie viel man für die Renten ausgeben oder nicht ausgeben darf. Man ist praktisch ein Protektorat dieses EU-Regimes geworden und man kann nichts mehr über die Wahlurne bestimmen. Deshalb ist es kein Wunder, dass wir Gewalt auf den Strassen von Griechenland sehen.

Ich will aber hier betonen, ich beführtworte nicht so was, ich möchte nicht, dass es gewaltsam wird, das ist das letzte was ich will. Aber man kann den Menschen das nicht vorwerfen.

Deshalb gibt es Demokratie, so funktioniert sie. Auch wenn man mit der Arbeit einer Regierung nicht einverstanden ist, weiss man, bei der nächsten Wahl kann man für eine Veränderung kämpfen, ein fantastisches Sicherheitsventil. Deshalb, in der ganzen Menschheitsgeschichte und der Geschichte Europas, wenn man eine Demokratie hat, dann hat man eine gesunde Situation. Erst wenn die Demokratie zusammenbricht und die Menschen nicht mehr die Macht haben, dann läuft es schief.

Freeman: Ja, wenn wir Griechenland anschauen, die wollen eine bargeldlose Gesellschaft und völlig neue einschränkende Gesetze einführen. Für mich sieht es aus, wie wenn die Krise in Griechenland dazu benutzt wird, um radikale Änderungen durchzusetzen, ein Modell der Zukunft für ganz Europa.

Farage: Ja, das ist richtig. Wenn man zurückgeht in die 50ger Jahre, zum Hauptarchitekten dieses europäischen Projekts, zu Jean Monnet, er schrieb im Jahre 1951 über ein Phänomen, was er die „nützliche Krise“ nannte. Wenn es eine Krise gibt, dann sind Politiker und Staatsführer wie gelähmt, starren wie Hasen in die Scheinwerfer. Und Monne schrieb, das ist die Chance um das europäische Projekt voranzutreiben. Und das passiert jetzt, während diese griechische Tragödie sich abspielt, benutzt die EU sie um die zentrale Wirtschaftsregierung durchzusetzen. Genau das passiert jetzt.

Aber ich glaube es ist unmöglich für Deutschland und Griechenland im gleichen Währungssystem zu sein. Die Volkswirtschaften sind einfach zu verschieden. Ich bin froh, dass wir in Grossbritannien den Kampf dagegen gewonnen haben.

Freeman: Wie sehen Sie die Zukunft des Euro, wo es so einen grossen Unterschied in den Volkswirtschaften gibt? Der Euro steht unter Stress, wenn man sich Portugal, Spanien, Italien usw. anschaut. Glauben Sie, der Euroraum wird wie bisher weiterbestehen oder werden einige dieser Länder gezwungen sein aus dem Euro aussteigen, um die Souveränität über ihre Finanzpolitik wieder zu gewinnen?

Farage: Ich habe keine Zweifel, sogar wenn Griechenland gerettet wird diese Woche, und es sieht danach aus, dann wird es nicht die letzte Rettungsaktion sein. Warum soll ... und ich wiederhole ... warum soll der deutsche Steuerzahler für die nächsten zehn Jahre die Rechnung zahlen, wegen der Fehler der Politiker. Ich glaube nicht, dass sie das tun wollen. Und ich glaube wenn Griechenland dann gerettet ist, auch wenn es ihnen kurzfristig hilft, wird es nicht das langfristige fundamentalen Probleme lösen, nämlich, sie sind in der falschen Währungsunion.

Ich kann Ihnen nicht sagen wann das passieren wird, aber ich bin sicher wie ich nur sein kann, dass bevor neue Länder zum Euro hinzukommen, wird es welche geben die ihn verlassen.

Freeman: Darüber wird viel gesprochen, denn vorher, als sie noch ihre eigenen Währungen hatten, konnten sie über Abwertung ihre Finanzsituation selber steuern. Jetzt kontrolliert Frankfurt alles.

Farage: Das ist richtig und es wird einfach nicht funktionieren. Wissen Sie, ich habe lange genug Commodities gekauft und verkauft um zu wissen, wenn Regierungen meinen sie können den Preis festsetzen, dann bekommen sie das nie und niemals hin.

Freeman: Was schlagen sie vor, was soll die Bevölkerung tun? Sie sind ein gutes Beispiel, in dem Sie sich entschieden haben in die Politik zu gehen, um eine Veränderung zu bewirken. Haben Sie einen Vorschlag was man tun soll?

Farage: Wählt keine Parteien die das angerichtet haben. Wählt nicht diejenigen, die euer Geld benutzen um Griechenland zu retten. Wählt keine Parteien welche den Lissabon-Vertrag durchgedrückt haben. Entzieht ihnen eure Unterstützung und sucht politische Alternativen. So einfach ist das. Jetzt werden Sie sagen, aber diese Alternativen gibt es nicht, dann geht raus und erschafft sie selber.

Freeman: So wie Sie es gemacht haben.

Farage: Ganz genau und in Österreich sehen wir durch die Resultate bei der Europawahl, die euroskeptischen Parteien haben einen Zulauf dort und das ist gut so.

Freeman: Was empfehlen Sie den Schweizern? Wir haben versucht die EU fern zu halten, aber unsere Politiker würden am liebsten das Land nach Brüssel verkaufen.

Farage: Selbstverständlich machen sie das, denn es ist der Traum aller Karrierepolitiker. Das europäische Projekt wird von ihnen allen unterstützt, weil es ihnen die Pfründe und einen Job fürs Leben garantiert. Das Schweizer Volk hat sich als sehr vernünftig gezeigt, denn beim letzte Referendum über dieses Thema glaube ich haben 78 Prozent Nein dazu gesagt. Ich bin zu tiefst eifersüchtig auf die Schweizer Situation, ihr seid frei bilaterale Verträge mit wen immer ihr in der Welt wollt auszuhandeln. Ihr seid in einer viel besseren Lage als Grossbritannien und ich glaube, das Schweizer Volk wird weiterhin den Karrierepolitikern Widerstand leisten.

Freeman: Wenn ich höre was unsere Aussenministerin Calmy-Rey sagt, dann merke ich, die würde sich sofort Brüssel unterwerfen und die findet auch noch den Oberglobalisten Henry Kissinger bewundernswert. Das ist unglaublich!

(Anmerkung: Wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe, hat Bundesrätin Calmy-Rey anlässlich der letzten Weihnachtsfeier bei ihrer internen Ansprache vor den ganzen Bediensteten des Aussenministeriums gesagt, die Schweiz muss in die EU und Henry Kissinger ist ihr grosses Vorbild. Meiner Meinung nach müsste sie wegen dieser Aussage sofort wegen Landesverrat des Amtes enthoben werden!)

Farage: Ich weiss, ich weiss, nur ihr habt ein tolles System, denn die können euch das nicht antun, ohne das es ein Referendum gibt. Und einer der Kampagnen für die wir uns als Independence Party einsetzen, wir möchten ein ähnliches System in Grossbritannien haben, damit wir ein Referendum bei wichtigen Themen einleiten können. Deshalb, die Schweiz ist in einer guten Position, die Politiker können euch nicht ständig belügen und betrügen, so wie sie es mit uns gemacht haben.

Freeman: Jetzt zurückkommend auf die zwei Personen die sie sehr stark kritisiert haben, Van Rompuy und Ashton. Was ist deren Hintergrund, wer glauben Sie hat diese Figuren gemacht und eingesetzt?

Farage: Catherine Ashtons einzige bemerkenswerte Leistung ist, sie war Schatzmeisterin der Kampagne für nukleare Abrüstung. Würde die Weltanschauung von Catherine Ashton weiterbestehen, dann würde die Berliner Mauer heute noch stehen. Bei der einzigen und wichtigsten aussenpolitischen Entscheidung seit 1945 lag Ashton völlig falsch und jetzt wird sie zuständig sein für die europäische Armee. So etwas absurdes kann man sich gar nicht ausdenken. Es ist lachhaft. Sie ist die am besten bezahlte weibliche Politikerin der Welt, hat aber noch nie ein gewähltes Amt in irgend einem Parlament inne gehabt, noch nie!

Ich weis nicht warum sie Van Rompuy und Ashton ausgewählt haben, ich weis es einfach nicht. Es gibt viel Gerede über ein Bilderberg-Treffen welches vorher stattfand und sie sollen von denen ausgewählt worden sein, damit sie manipuliert werden können und deren Befehle ausführen. Darüber kann ich aber nichts sagen. Für mich sind das schwache Figuren, die extra deswegen ausgesucht wurden. Der grosse Gewinner dieser Auswahl ist die europäische Kommission unter Barroso. Sie sind jetzt in der mächtigsten Position.

Hier ein Gedanke den Ihre Leser überlegen sollen. Ist es nicht unglaublich, dass die Regierung dieser neuen europäischen Union aus 27 Bürokraten besteht? Das ist sehr ungewöhnlich, meinen Sie nicht?

Freeman: Und sie nennen sich sogar Kommissare ...

Farage: Ja, es ist einfach unglaublich. Nur diese Bürokraten haben als einzige das Recht Gesetze vorzuschlagen und dürfen als einzige Gesetze wieder abschaffen. Sie sind die grossen Gewinner aus diesem Lissabon-Vertrag. Und ich werde nie, niemals und unter gar keinen Umständen es akzeptieren, dass meine Gesetze von der europäischen Kommission kommen. Das ist völlig unakzeptabel.

Interessant ist was Herr Gorbatschow vor einigen Jahren bei einem privaten Abendessen in London sagte; es ist erstaunlich, hier in Westeuropa bauen sie genau die Form von Regierung auf, die wir in Osteuropa demontiert haben.

Freeman: Ja das stimmt, deshalb heisst es auch die „Europäische Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken - EUDSSR“

Farage: (Lach) ... ja ich sollte eigentlich nicht lachen, weil es viel zu ernst ist, aber man muss wirklich darüber lachen.

Freeman: Was ich nicht verstehe, wieso die Parlamentarier der EU-Länder, deren wichtigste Aufgabe es ist Gesetze vorzuschlagen und zu verabschieden, also der oberste Gesetzgeber einer Demokratie eigentlich sind, warum sie dieses Recht an eine übergeordnete nicht gewählte Bürokratie abgeben? Warum entmündigen und kastrieren sie sich selber?

Farage: Oh, das ist ganz einfach zu erklären, weil es ihnen alle Vorteile der Macht gibt, ohne die Verantwortung dafür tragen zu müssen. Das ist perfekt für sie, oder? Sie bekommen alle Annehmlichkeiten und Privilegien wie bisher, einschliesslich chauffierte Limousinen, bekommen hohe Diäten die ständig mehr als die Inflation steigen und man muss nichts mehr dafür tun, keine Arbeit mehr leisten. Man kann gegenüber den Wählern nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, weil man immer die Ausrede bringen kann, das wurde von oben von der EU beschlossen.

Jedes Gesetz welches das Leben der EU-Bürger bis ins letzte Detail betrifft kommt aus Brüssel. Jedes Unternehmen in Grossbritannien, ob es ein Tante Emma Laden in meinem Dorf ist oder ein grosses Handelshaus in der City of London, wird direkt von der EU-Kommisson reguliert und wenn die Bürger zu ihren Abgeordneten ins Westminster gehen um sich zu beschweren, dann wird er oder sie sagen, das hat nichts mit mir zu tun, das sind EU-Regeln, da können wir nichts machen.

Es passt ihnen perfekt und sollten sie ihren Sitz im Parlament verlieren, vorausgesetzt sie haben das europäische Projekt in ihrer Amtszeit unterstützt, werden sie einen netten Versorgungsposten in Brüssel bekommen. So funktioniert das System muss ich leider sagen.

Freeman: Die Gefahr besteht damit, die EU verwandelt sich in eine Diktatur durch Bürokraten.

Farage: Wie ich Ihnen bisher im Interview erklärt habe, die Redefreiheit verschwindet, die Möglichkeit unsere politische Führung zu bestimmen ist weg und sie etablieren einen Apparat der gegen die europäische Bevölkerung benutzt werden kann. Ich bin sehr über unsere Zukunft besorgt. Ich glaube, dass alle Demokraten auf dem ganzen europäischen Kontinent besorgt sein sollten und wir dürfen nicht, ich wiederhole, dürfen nicht unsere Stimme genau den Politikern geben, welche uns das angetan haben.

Freeman: Wie Sie sagten, haben Sie in der City of London früher mit dem Finanzbereich zu tun gehabt. Die Medien wollen uns einreden, die Finanzkrise ist vorbei und es geht wieder aufwärts. Meinen Sie die Finanzkrise ist wirklich vorbei?

Farage: Nein, das glaube ich nicht. Die Amerikaner und auch viele Länder in Europa haben gravierende Fehler Ende der 90ger Jahre gemacht. Es ging uns besser als es noch die Trennung zwischen Investmentbanken und Kundenbanken gab, der Zusammenschluss dieser war ein Fehler. Wir müssen untersuchen, wie wir diese wieder trennen können. Aber der Rest des Finanzbereichs ist nicht das Bankgeschäft, es ist der Investmentbereich, der Commodity-Handel und der Versicherungsbereich und ich glaube die drei neuen Regulatoren werden bestenfalls dieses Geschäft zerstören. Die grossen Profiteure werden Zürich, New York und Bermuda sein. Das ganze Geschäft welches in London, Frankfurt und Paris stattfindet wird verschwinden, sich ausserhalb der Grenzen der EU begeben, weil Leute die dieses Geschäft nicht verstehen werden es auf falsche Weise regulieren.

Freeman: Noch eine letzte Botschaft an meine Leser aus Ihrer Sicht.

Farage: Bitte denkt dran, keine freien Völker geben das Recht auf sich selber zu regieren. Man kann keine vereinigten Staaten von Europa aufbauen, ohne der Zustimmung der Menschen darin. Der Lissabon-Vertrag wurde gegen den Willen der Menschen durchgesetzt, wir haben das in Frankreich und in Holland gesehen und wir hätten es auch in vielen anderen Ländern gesehen, hätten sie eine Entscheidungsmöglichkeit gehabt. Was unsere Politiker gemacht haben und machen ist falsch, es ist unmoralisch und dagegen muss man kämpfen. Unterstützt niemanden mehr, der das verbrochen hat, sucht neue politische Wege und Möglichkeiten und wenn ihr das nicht macht, dann verurteil ihr eure Kinder und Enkelkinder in Zukunft in einem undemokratischen Staat zu leben, in dem ich befürchte, unsere Freiheiten und Rechte uns weggenommen werden, so wichtig ist das!

Freeman: Vielen Dank für dieses Interview.

Es wäre nett wenn so viele von euch wie möglich sich bei Nigel Farage für seinen Mut die Wahrheit auszusprechen bedanken würden und ihm eine Mail schicken, damit er sieht, er ist nicht alleine und viele in D, A und CH unterstützen ihn. Klick hier für seine Mail:

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