Mittwoch, 24. März 2010

Den Österreichern geht es gut, oder doch nicht?

Unter dem Motto: "Sammeln statt vergammeln - verwenden statt verschwenden! Ein Projekt von Rotem Kreuz und Hitradio Ö3, mit Unterstützung der österreichischen Transporteure" wurde das Verteilen von Lebensmittel an Bedürftige durch die Team Österreich Tafel durchgeführt.

Laut Veranstaltern war die Aktion ein voller Erfolg. Es war zum einen genug Ware da, gespendet von den Supermärkten in den jeweiligen Orten, und über 800 Familien konnten mit vollbepackten Einkaufstaschen voller frischer Lebensmittel nach Hause gehen. Gemeinsam mit knapp 300 "Team Österreich" Mitgliedern haben Rotkreuz-Mitarbeiter für einen reibungslosen Ablauf gesorgt.

Wie der Ö3-Reporter Johann Puntigam berichtet, haben die Mitarbeiter der Team Österreich Tafel in Bruck an der Mur in der Steiermark bei der Verteilung der Lebensmittel strahlende Gesichter und einige Überraschungen erlebt. Über 80 Leute aus Bruck seien gekommen. Menschen, die diese Waren auch wirklich nötig haben und sich sehr darüber freuten.

Über 30 freiwillige Helfer haben aus den Supermärkten der Umgebung Waren abgeholt, die nach Geschäftsschluss in der Mülltonne gelandet wären, obwohl sie noch einwandfrei gewesen sind.

Eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern sagte: "Ich finde das super, dass es jetzt so ein Geschäft gibt in Bruck, weil ich bin alleinstehend mit zwei Kindern, ich habe wirklich schwer zum kämpfen, dass ich über die Runden komme. Ich habe viele Tage, wo ich mir nichts kaufen kann, weil ich geldmässig nicht gut da stehe," und strahlte mit vollen Einkaufstaschen in der Hand.

Offensichtlich geht es einem Teil der österreichischen Bevölkerung doch nicht so gut wie durch die Medien und Politikern verbreitet wird und sie sind froh über diese Aktion. Hier haben Private die Aufgabe des Staats übernommen, um den Menschen bei den Grundbedürfnissen zu helfen.

Hier gibts mehr Informationen dazu:

Ein Kommentator der Aktion meinte: "Was mich dabei allerdings nachdenklich stimmt: Unsere Politiker (Farbe egal) betonen bei jeder Gelegenheit, wie reich wir Österreicher sind. Und trotzdem brauchen wir solche Aktionen und Sozialmärkte. Was stimmt da nicht? Da könnte man ja direkt den Eindruck bekommen, unsere Politiker belügen uns."

Das Verteilen von kostenlosen Lebensmittel wird übrigens in vielen westlichen Ländern durchgeführt, wie den USA, Australien, Grossbritannien usw., denn die Bedürftigkeit steigt ständig und viele Menschen können sich nicht mal mehr Nahrung leisten, leiden regelrecht Hunger.

So berichtete ich über eine ähnliche Versorgung mit Lebensmittel der Bedürftigen in meinem Artikel "Hunger in Australien" vor einem Jahr darüber, wo 13 Prozent der Erwachsenen und 15 Prozent der Kinder dort in Armut leben und die Zahlen nehmen zu. 2,4 Millionen Australier haben nicht genug Geld um ihre Grundversorgung sicher zu stellen, wie Wohnung, Bekleidung und Lebensmittel. 15 Prozent der australischen Kinder leben in einem Haushalt mit arbeitslosen Eltern.

Dieser Trend ist in vielen westlichen Ländern so, auch in Europa. Deshalb finde ich die Idee gut und nachahmenswert, wäre etwas für unsere ASR-Stammtische als gemeinnützige Aufgabe in den jeweiligen Städten umzusetzen. Es zeigt nämlich, was uns die Politiker erzählen, es ist alles bestens, uns geht’s gut und es geht sogar wieder aufwärts, stimmt nicht.

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