Montag, 14. Juli 2008

Die Aktienmärkte sind am Ende, verkauft alles ...

... sagt Jim Cramer, der bekannte und umstrittene Finanzguru.

Jim Cramer ist meistens sehr laut und optimistisch in seiner TV-Show, aber jetzt sieht er nur noch Schwarz. Normalerweise erzählt Cramer seinen Zuschauern, dass er immer irgendwo eine Möglichkeit zum Geldverdienen sieht, und es ist sein Ziel diese zu finden und seinen Kunden mitzuteilen. „Aber jetzt ist es anders, es ist das Ende“ schrieb Cramer im New York Magazine. „In den 25 Jahren an der Wall Street, habe ich es noch nie so schlimm gesehen.

Verkauft alles, nichts funktioniert mehr“ schreibt er.

Steigt wieder ein, wenn die Aktienpreise sich an die grosse Rezession, an die steigende Inflation und einen deprimierten Konsumenten angepasst haben. Verkauft jetzt und steigt bei einem Dow von 10'000 wieder ein. Noch besser ist, wenn ihr short geht“ sagte Cramer.

Cramer sieht die Entlassungen an der Wall Street als schlechtes Zeichen. Mehr als 40'000 Investmentbanker und Berater werden erwartungsgemäss ihre Jobs bei Morgan Stanley, Merrill Lynch, UBS, Citigroup und was mal Bear Stearns war verlieren.

Cramer gibt zu, er ist sonst immer bullish „Ich bin ein eingefleischter Optimist was Wall Street betrifft. Jedes mal wenn ein Geschäftsbereich niederging, gab es immer einen Ersatz in den Startlöchern dahinter.

Aber jetzt ist das Investmentbanking, der Anleihenmarkt, der Aktienmarkt und die Märkte für Firmenzusammenschlüsse und Übernahmen alle gleichzeitig am Stolpern, fasste er zusammen. „Ich kann so viel Ausschau nach einer neuen Investitionsgelegenheit halten wie ich will, ich sehe keine in nächster Zeit auftauchen.

Jetzt kann man nur alles verkaufen und auf die Zeit warten, bis sich wegen der Rezession die Preise auf tiefsten Niveau eingependelt haben.

Na ja, was Jim Cramer jetzt sagt, habe ich schon vor mehr als einem Jahr gemeldet, nur damals war der Dow auf dem Höchststand von fast 14'000. Jetzt wo er auf 11'000 gefallen ist und weiter sinkt, ist es ziemlich spät auszusteigen. Das tut weh. Wer nicht hören will muss fühlen. Am 14. Juni 2007 "Jetzt amtlich, die amerikansiche Wirtschaft stürzt ab"

In weiteren Finanznachrichten aus Amerika:

Vor den Filialen der Indymac Bank in Kalifornien, bildeten sich heute lange Schlagen von verärgerten Kunden, die in Panik ihr Geld abheben wollten, bevor sie alles verlieren.

Einige standen bereits ab 2 Uhr früh vor den Eingängen und die Polizei musste die aufgebrachten Gemüter beruhigen. Viele Kunden mussten die schlechte Nachricht zur Kenntnis nehmen, dass ihr Guthaben nur bis 100'000 Dollar durch den Einlagesicherungsfond gedeckt sei. Wenn sie Glück haben, wird die Summe darüber noch zu 50% ausgezahlt, und den Rest müssen sie als Verlust abschreiben, oder schlimmstenfall bekommen sie gar nichts.

Die US-Aufsichtsbehörde musste zur Rettung einschreiten, nachdem die grösste Bankenpleite in der amerikanischen Geschichte tiefe Ängste über den Gesundheitszustand des grössten Hypothekenverleiher der Welt hervorrief.

Der Kollaps der kalifornischen Indymac Bank, mit einer Bilanzsumme von 32 Milliarden Dollar, kam gleichzeitig mit der Rettungsaktion der beiden Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac, welche zusammen eine Kreditsumme von 5 Billionen Dollar aufweisen, die Hälfte des amerikanischen Hypothekenmarktes.

Die immer schlimmer werdende Krise im Finanzbereich resultiert aus dem Zusammenbruch der Immobhilienblase, weil viele Hausbesitzer ihre Hypothekenzinsen nicht mehr bezahlen können. Jetzt wird nach der Rettung durch den Staat gerufen.

Am letzten Freitag hat US-Finanzminister Hank Paulson gesagt: „Heute ist unsere volle Aufmerksamkeit auf die Unterstützung von Fannie Mae und Freddie Mac gerichtet, da sie eine wichtige Mission erfüllen.

Aber die Märkte sind nicht überzeugt und die Misere im amerikanischen Finanzsystem wird weitere Kursverluste der Aktien weltweit verursachen. Die grössten drei Investmentbanken an der Wall Street, Merrill Lynch, Citigroup und JPMorgan, werden in ihren Quartalsberichten weitere Abschreiber verkünden müssen, welche die Märkte noch mehr verängstigen.

Gleichzeitig ist der Ölpreis am Freitag auf ein neues Hoch von 147 Dollar pro Fass gestiegen. Das dauernde Gerede von amerikanischen und israelischen Politikern über einen Angriff des Iran, verunsichert die Rohstoffmärkte und treibt die Preise immer höher.

TV-Bericht über die Indymac Bank Krise:

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