Dienstag, 24. August 2010

Als die Terroristen noch Freiheitskämpfer waren

Am 22. März 1982 startete die Raumfähre Columbia ins Weltall und Präsident Ronald Reagan widmete den Start den tapferen Menschen Afghanistans, die sich gegen die sowjetischen Besatzer wehrten. Er sagte:

"Die Columbia repräsentiert der Menschheit grösstes Streben auf dem Feld der Wissenschaft und Technologie. Genau gleich repräsentiert der Kampf der afghanischen Bevölkerung der Menschheit grösstes Streben nach Freiheit."

"Ich widme den Start der Columbia am 22. März im Namen der amerikanischen Bevölkerung den Menschen in Afghanistan."

Im März 1985 empfang Ronald Reagan sogar eine Gruppe von Anführern der afghanischen Widerstandes im Weissen Haus:



Damals waren die heutigen Taliban gefeierte Helden und Freiheitskämpfer. Seit September 2001 werden sie als Terroristen bezeichnet. Der Unterschied, es ging um den Kampf gegen den Feind der USA, die Sowjetunion als Besatzer. Seit bald 10 Jahren sind die Amerikaner selber die Besatzer.

Für die Afghanen gibt es aber keinen Unterschied, egal wer gerade ihr Land besetzt.

So wurden die Freiheitskämpfer mit massiver Propaganda zu Terroristen umgemünzt.

Haben die Afghanen die Sowjetunion angegriffen? Nein. Haben die Afghanen die Vereinigten Staaten angegriffen? Auch Nein. Warum sind beide dann ins Land eingefallen? Hat wohl mit Strategie und Eroberung zu tun und alle anderen angegebenen Gründe sind Märchen.



Präsident Reagan spricht im Video über die Opfer welche die Afghanen durch die sowjetischen Truppen erlitten haben und sagt, "hier haben wir einen Mann, der aus einem Dorf kommt, wo 105 Menschen massakriert wurden." Dann sagt er, "sie sind hier um der freien Welt zu erzählen, was wirklich in Afghanistan passiert."

Jetzt ist alles umgekehrt. Genau die gleichen Massaker an der afghanischen Zivilbevölkerung die in die Tausende gehen führen die US- und NATO-Besatzungstruppen schon seit 10 Jahren durch, aber niemand hört zu und die Afghanen könnnen es nicht der "freien" Welt erzählen.

3 Kommentare:

Hotzenplotz hat gesagt…

Das Bild von den Afghanen mit dem US Präsidenten im Weißen Haus ist sehr gut -Danke Freemann!
Das sagt mehr als 1000 Worte...

Du hältst den Verbrechern den Spiegel vor! Sehr gut!

Danke & mach weiter so!

xabar hat gesagt…

Schon unter Jimmy Carter, dem Vorgänger Ronald Reagans als US-Präsident, wurden die 'Volksmujahedin', aus denen später die Taliban und Al Qaida (wörtlich 'Datenbank', also Namensliste derjenigen, die mit den USA zusammen gegen die sowjetische Besetzung Afghanistans kämpften) hervorgingen, von den USA mit Waffen und Stützpunkten auf pakistanischer Seite versorgt.
Mir ist noch gut das Foto in Erinnerung, wo Carters Sicherheitsberater Brzezinski an der pakistanischen Grenze drauf zu sehen ist und ein Gewehr in der Hand hält, das symbolisch auf Afghanistan gerichtet ist.

Carters 'Sicherheits'berater Zbigniew Brzezinski, der heute noch als Bilderberger eine große Rolle und auch als 'Think Tank' der US-Außenpolitik spielt, war es auch, der die Idee hatte, diese Kräfte zu unterstützen und sie zu 'freedom fighters' zu machen, was dann von Reagan übernommen wurde.

Auch heute haben die USA ihre von Terroristen zu Freiheitskämpfern gewendeten Gruppen, nur dass sie gegen den Iran eingesetzt werden: die Jundullah des Ex-Anführers Abdul Malik Rigi, eine sunnitisch terroristische Organisation, die Selbstmordanschläge im Iran durchführt, mit dem Ziel den Zwist zwischen Sunniten und Schiiten wieder zu entfachen; die PJAK, der iranische Ableger der kurdischen PKK, die von Mossad unterstützt und mit Waffen versorgt wird oder die 'Tondar' (zu deutsch 'Donner'), die ihre Basis in den USA hat und dort einen eigenen antiiranischen Sender unterhält und ebenfalls schon blutige Anschläge gegen Zivilpersonen im Iran unternommen hat. All dies sind sog. 'freedom fighters', obwohl sie durch ihre Anschläge im Iran Hunderte von Zivilisten, darunter zahlreiche Kinder, ermordet haben, so dass wir jetzt wissen, was die USA-Eliten unter 'freedom' verstehen: Die Freiheit, unschuldige Menschen umzubringen, wenn es den Interessen des Imperiums dient.

Der Ex-Schauspieler Ronald Reagan war übrigens nicht nur der Präsident, der die 'Contras' in Nicaragua massiv über dubiose Waffengeschäfte unterstützte, um die sandinistische Revolution in dem zentralamerikanischen Land zu Fall zu bringen, nicht nur derjenige, der Unsummen für den 'Befreiungskampf' in El Salvador ausgab, gemeint für den Kampf gegen die salvadorische Befreiungsfront, sondern ist auch laut Ex-Senator Paul Findley ('They Dare to Speak out' - ein Buch über die Arbeitsweise der Israel-Lobby in den USA) derjenige gewesen, der wie kein anderer US-Präsident dieser mächtigen Lobby alle Türen und Tore für ihren Einfluss auf die US-Politik und die allerneuesten US-Waffensysteme geöffnet hat, so dass sie sich ihre Militärspionage inzwischen sparen können.

ring of fire hat gesagt…

danke freemann!
in letzter zeit übertriffst du dich selber.
ich hoffe du bleibst uns lange erhalten.

in unserer welt läuft so manches schief.
ich bin ja mal gespannt wie ein fitzebogen, wo das hinführen wird.

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