Mittwoch, 28. Juli 2010

Britischer Premierminister – Gaza ist ein Gefangenenlager

Bei seinem Staatsbesuch der Türkei hat der britische Premierminister David Cameron die Situation in Gaza mit einem Gefangenenlager verglichen. Es war nicht das erste Mal, dass er die totale Blockade des Gaza-Streifen durch Israels so beschreibt. Die Aussage erfolgte während einer Ansprache vor führenden Geschäftsleuten in Ankara.

Bereits am 28. Juni hat Cameron im Parlament gesagt: “Jeder weiss, dass wir die Probleme mit dem Friedensprozess im Nahen Osten nicht lösen können, während Gaza effektiv ein Gefängnis ist."

Jetzt gab es einen „kleinen“ Unterschied in der Wortwahl. Im Juni benutzte er das Wort „Gefängnis“ und jetzt in Ankara „Gefangenenlager“, was noch deutlicher die Situation beschreibt.

Cameron sagte, Grossbritannien opponiert weiter die Blockade von Gaza.

Die Tatsache ist, wir haben schon lange die Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens verlangt, wir haben schon lange einen richtigen humanitären Zugang unterstützt. Obwohl es einigen Fortschritt gegeben hat, sind wir immer noch in der Situation, wo es sehr schwer ist rein zu kommen, es ist sehr schwer raus zu kommen. Deshalb denke ich, ist die Beschreibung (als Gefangenenlager) berechtigt.

An der gemeinsamen Pressekonferenz kritisierte der türkische Ministerpräsident Erdogan die Vorgehensweise Israels gegen den Schiffkonvoi mit humanitärer Hilfe für Gaza, der am 31. Mai überfallen wurde, wobei 9 türkische Staatsangehörige ermordet wurden.

Was wir in internationalen Gewässern gesehen haben, kann man nur als Piraterie bezeichnen. Es gibt keine andere Beschreibung dafür. Die Piraten sind in Somalia und wir greifen zu Massnahmen. Wenn eine ähnliche Situation hier passiert ... bleiben die politischen Führer stumm, die für ein faires Leben für jedermann da sind ... sie sollten nicht stumm bleiben.

Bei seiner Ansprache kritisierte Cameron auch die Opposition von Frankreich und Deutschland gegen den EU-Beitritt der Türkei. In einer emotionalen Verteidigung der Türkei beschuldigte der Premierminister Paris und Berlin der Doppelmoral, weil sie von der Türkei verlangen, die europäischen Grenzen als NATO-Mitglied zu verteidigen, während sie die Tür zur EU zuhalten.

Wenn ich daran denke, was die Türkei für die Verteidigung Europas als NATO-Alliierter getan hat … glaube ich ist es einfach falsch zu sagen, die Türkei kann das Lager bewachen, darf aber nicht ins Lager kommen.

Cameron sagte auch, die Türkei sollte seine Verbindungen mit dem Iran dazu benutzen, um Teheran von der Aufgabe ihres nuklearen Waffenprogramms zu überzeugen.

Erdogan sagte, die Türkei wird die UNO-Sanktionen einhalten, welche das iranische Nuklear- und Raketenprogramm treffen sollen. Aber sie werden nicht die zusätzlichen Restriktionen der USA und EU gegen Banken und der Ölindustrie implementieren, denn sie wollen die Verbindungen mit Iran vertiefen.

Cameron befindet sich auf einer Staatsvisite der Türkei, die ihn dann nach Indien weiterführt.

Es ist erstaunlich, was die neue britische Koalitionsregierung bisher von sich gegeben hat:

- Am 20. Mai sagte Cameron bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags, es wird keine weitere Übertragung von Kompetenzen an die EU geben und ein Betritt zur Eurozone ist vom Tisch.

- Am 12. Juni sagte Cameron bei einem Truppenbesuch in Afghanistan, die Zwillingstürme wurden am 11. September 2001 gesprengt.

- Am 22. Juli sagte der Vizepremierminister Nick Clegg, der Irakkrieg sei illegal.

- Am 24. Juli sagte der Verteidigungsminister Liam Fox, im Irak wurde Uranmunition verwendet.

- Und jetzt die Aussage von Cameron, Gaza sei ein Gefangenenlager.

Was wir schon lange sagen, wird jetzt sozusagen offiziell bestätigt.

10 Kommentare:

Barrack W.Goldhuf hat gesagt…

die Frage ist wann dem charismatischen und mutigen Nachwuchspolitiker( eine Kugel,die Bremsen versagen,etc. trifft,solche Statements,sind sicherlich nicht im Interesse der zionistischen Lobby im In und Ausland,siehe Möllemmann Fallschirmabsturz!
Ach ja,das das ein Gefangenenlager ist,darauf wäre ich auch gekommen..;),aber ich bin zum Glück kein Premier..;)

Flensburg hat gesagt…

Was ist denn momentan mit den Briten los? Gehen van Rompuy verbal an, lösen die "Besondere Beziehung" zu den USA auf und jetzt das?

Rechtzeitig abspringen, bevor der Karren vor die Wand knallt, ist immer gut. Auf alle Fälle profilieren sie sich gerade stark als "eigenständig und oppositionell". Hilft vielleicht in der näheren Zukunft...

Chris hat gesagt…

Echt verblüffend, was da mit den Briten abgeht.
Da wird der Haussegen mit den Amis bald noch schiefer hängen, als es schon der Fall ist.

Jetzt fehlt noch ein Abzug der Truppen aus Afghanistan und dem Irak und Cameron lebt definitiv gefährlich!

Wird mal wieder Zeit für die Amis, durch einen inside job, die Briten wieder auf Kurs zu bringen.

die Nachteule hat gesagt…

Wieso? BP deckt einen Großteil der Steuereinnahmen und des BIP in UK. Wenn die baden gehen haben die Briten milde ausgedrückt ein Problem.
Zudem spitzt sich die Lage auch bei uns zusehends zu finde ich: nach der Deathparade wurde heute in Rostock die nächste Raverparty gleich verboten. Soviel zur Volkskontrolle bei Massenveranstaltungen. Keiner will für Duisburg die Verantwortung übernehmen und das Volk schreit nach mehr Kontrolle nach 21 provozierten Toten. Und die von der Leiden hätte wohl gern, dass Seiten wie diese hier oder Infokrieger ganz vom Netz verschwinden derweil es schafft doch jetzt wirklich Probleme wenn die Leute draußen die Wahrheit hinter den politisch korrekten arrangierten Lügen erfahren.

Colombelle hat gesagt…

Wenn sich Iran nun schlau anlegt,sind wir dem problem endlich los,und die Palästinenser sind endlich frei!

Farooq hat gesagt…

Ach und Großbritannien ist nicht etwa heuchlerisch? Einerseits schmieren sie den Türken Honig ums Mauls indem sie die Oposition Frankreichs und Deutschlands kritisieren, andererseits verkaufen sie Waffen an die PKK, damit diese den Osten der Türkei destabilisieren.

Wer sich in Geschichte auskennt weiß, dass der Scheich Said Aufstand der Kurden von den Briten gesponsort wurde um Türkische Ansprüche gegenüber Mosul und Kirkuk zunichte zu machen.

Sie sind alle gleich. Sie wollen die Türken nicht. Die Türken sollten ihr eigenes Ding machen. Die Stärke dazu haben sie, fragt sich nur ob der scharfe Verstand und der eiserne wille auch da ist.

Orfeu de SantaTeresa hat gesagt…

Ehrlich gesagt, ich traue den Briten überhaupt nicht, gestern nicht, heute nicht, morgen nicht.

In der Vergangenheit hat der britische Geheimdienst immer das Gegenteil von dem getan, was offiziell gesagt wurde.

Klar ist, die NATO braucht die Türkei für den IRAN-Krieg; sind die Türken im Boot bekommen sie als Zuckerl die EU-Vollmitgliedschaft, egal, ob das Frankreich oder Deutschland gefällt.

Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, die Türkei wird zum EU-Vollmitglied, damit kontrollierbar, Großbritannien bekommt über BP einen Teil der Beute aus dem IRAN.

Da die Türkei in der NATO ist hat sie schlussendlich keine Chance sich dem ganzen Schauspiel zu entziehen, außer - sie verzichtet dankend auf die EU-Vollmitgliedschaft und verbündet sich aus religiösen Gründen mit dem IRAN...

Paladin hat gesagt…

OFF TOPIC im MDR - Deutschland - kam am 26.7. ein brisanter Beitrag über die anorganische Herkunft des Öls - und darüber, dass es sich immer wieder neu in den Tiefen synthetisiert...
Hier eine kleine Inhaltsangabe aus Xing: "Unsere Medien sind manchmal sehr erstaunlich. So kam heute Abend in 3-sat in der Sendung hitec ein Bericht über die anorganische Entstehungstheorie für Erdöl. Ungeschminkt und mit Beweisbildern eines russischen Forschers, der Methan, Ethan und Butan unter anorganischen Bedingungen mit Druck und Hitze erzeugen konnte.

Und über Methannachweise auf Mars und Saturnmonden. Mit Segen und Zustimmung der Nasa. Samt einer Karte, die die Elefantenfelder mit Erdöl zeigt, die zu 90% entlang tektonischer Verwerfungen liegen (wo auch alte Ozenae waren...). Und einem Bericht über die ausgepumpten tartarischen Ölfelder am kaspischen Meer, die sich plötzlich zu aller Verwunderung wieder füllen - allerdings mit chemisch anders zusammengesetzem Öl. Wo kommt das her?

Und über das Wunder, dass gerade in den tiefsten Tiefen der Ozeane die meisten Methanblasen existieren, wo ihre organische Entstehung höchst zweifelhaft ist und auf Grund der geologischen Verhältnisse die Wahrscheinlichkeit der Gesteinsrisse in tiefere Schichten hoch ist.

Und das schärfste daran war, dass ganz offen über die Interessen bestimmter Banken und Ölkonzerne berichtet wurde, die ein Interesse an den Meldungen der Verknappung haben, um den Rest der Welt möglichst lange mit hohen Gewinnen schröpfen zu können. Was selbst ein Vertreter von Investmentbanken offen zugab.

Jetzt haben wir den Gegenbeweis zur organischen Entstehungstheorie ganz offiziell geliefert bekommen. Wobei am Schluss der Hinweis kam, dass ggf. beide Theorien nebeneinander richtig sein können. Warum auch nicht? Deswegen müssen wir nicht mehr auf die Jahrmillionen neuer Ozeane mit organischen Abfällen und die spätere metamorphose im Erdinneren warten. Die Frage ist nur noch, wie viel permanent anorganisch entsteht.

All das ändert aber nichts an den schrecklichen Folgen der ungeregelten Ölnutzung auf unserem Planeten. Die müssen wir trotzdem in den Griff bekommen! "

BP weiß es natürlich - und viel mehr, als die zugeben - und auch, was dieses Corexit wohl noch bewirken wird??!

Ella hat gesagt…

Die Britischen .Regierungsmitglieder und der Premierminister koennen viel zugeben nachdem die Fakten geschaffen wurden und nur das alleine zaehllt wohl.


British Petroleum und die dahinter stehenden Drahtzieher/City hatten einen grossen Anteil an der Zerstoerung des tuerk. osmannischen Reiches, dem Palestinakonflikt ( britisches Projektoriat) und der "Gruendung" des Irak also der Zusammenpferchung verschiedener Volksgruppen in den heutigen Grenzen, sowie der Aufteilung und Gruendung versch. Scheichtuemer.
Hat nicht auch die Saudifamilie denen zu verdanken, dass sie ihr privates Koenigreich haben?
Also alles in allem sie haben den groessten Anteil an der Schaffung heutigen Machtverhaeltnissen und Unruhe Herde in der Region.

Cameron gibt den Tuerken haeppchenweise Wahrheit, bzw. "schmiert ihnen HOnig um den Mund" bzw.versteht ihren Aerger, bzw. erzaehlt ihnen was sie hoeren wolllen.
Es gibt ja die abenteuerliche These, dass die Briten Besitzer der US Regierung und US-Armee sind. also eine Cooperation.

Geht man davon aus, macht es natuerlich Sinn, dass den Tuerken nun alles moegliche versprochen bzw. zugegeben wird, damit sie im Gegenzug Stillhalten, wenn die Cooperation ihre US Basen in der Tuerkei zum eventuellen Krieg gegen den Irak nutzt.

Götz v. Berlichingen hat gesagt…

@ orfeu de santa teresa , muss Dir recht geben ich traue den Britten seit Blair und Co. nicht mehr über den Weg!
Dei alten Griechen sagten damals in der Antike über ein anderes Inselvolk: trau den Kretern nicht , sie lügen, lügen lügen!
Wer "Die Sieben Säulen der Weisheit"von(Lawrence of Arabia,ein Agent) gelesen hat. Oder wer die Geschichte aus dem FILM kennt.Der zeigt eine verklärte , geschönte Seite des Spiels.Man weiss dann ,welches Politik die Engländer damals betrieben.Gegen das Osmanische Reich(Türkei), gegen Deutschland, Hodschas-Bahn usw.Damals schon gings um das Ausspielen der Völker,Syrer,Iraner,Araber dort ums ÖL!
Fazit: Dei Engländer sind immer IHREN eigenen Weg um deren Vorteil bedacht, gegangen.Damals als Kolonialmacht, heute bedienen sie sich der USA!

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